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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Charakteristik der Sprechstimme gegenüber ausgehaltener Phonation in der Stimmdiagnostik

Meeting Abstract

  • corresponding author Matthias Echternach - Freiburger Institut für Musikermedizin, Uniklinik, Freiburg
  • Manfred Nusseck - Institut für Musikermedizin, Uniklinik Freiburg, Freiburg
  • Malin Strasding - Klinik für Zahnärztliche Prothetik, Uniklinik Freiburg, Freiburg
  • Bernhard Richter - Institut für Musikermedizin, Uniklinik Freiburg, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod505

doi: 10.3205/16hnod505, urn:nbn:de:0183-16hnod5053

Published: March 30, 2016

© 2016 Echternach et al.
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Text

Einleitung: In der klinischen Praxis wird für die akustische Stimmanalyse zumeist ausgehaltene Phonation herangezogen. Auf der anderen Seite erfolgt die perzeptive Stimmbeurteilung zumeist durch die Beurteilung spontaner Sprechstimmen. Es liegen derzeitig nur wenige Daten hinsichtlich des Vergleiches der Sprechstimme zu ausgehaltener Phonation vor.

Material und Methoden: Bei 1216 Patienten (426 mit und 790 ohne Dysphonie) wurden die ausgehaltene Phonation (Vokal /a/ bei angenehmer Tonhöhe und Lautstärke) und Sprechstimme anhand eines normierten Textes mittels des Laryngograph Systems, welches gleichzeitig das Audio und das elektroglottographische Signal aufzeichnet, untersucht. Von den Signalen wurden die Grundfrequenz (F0), der Kontaktquotient (CQ), der Schalldruckpegel (SPL) und die Frequenzperturbation (jitter first für die ausgehaltene Phonation und cFx für den Text) analysiert. Ferner erfolgte eine perzeptive Evaluation nach dem RBH-System, eine Evaluation des Voice Handicap Index (VHI) und des Dysphonia Severity Index (DSI).

Ergebnisse: F0 und SPL waren für die ausgehaltene Phonation statistisch signifikant höher als für den gesprochenen Text. Bei weiblichen Stimmen war die Differenz hinsichtlich F0 bei gleichzeitiger Verminderung von CQ deutlich größer, was Indiz für einen Registerwechsel sein könnte. DSI und VHI waren mit der perzeptiven Heiserkeit korreliert, jedoch zeigte weder der Jitter noch cFx starke Korrelationen mit der perzeptiven Einschätzung der Rauhigkeit der Stimme.

Fazit: Die Analyse der Sprechstimme ist nur begrenzt mit der ausgehaltenen Phonation vergleichbar. Dieses sollte bei der Messung der Stimmfunktion berücksichtigt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.