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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Die immunsuppressive Wirkung von Furosemid bei Neugeborenen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Mathias Heidemann - Klinik für HNO-Heilkunde, UKSH, Campus Lübeck, Lübeck
  • Christoph Härtel - Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, UKSH, Campus Lübeck, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod492

doi: 10.3205/16hnod492, urn:nbn:de:0183-16hnod4927

Published: March 30, 2016

© 2016 Heidemann et al.
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Einleitung: Für das Schleifendiuretikum Furosemid ist neben einer Ototoxizität als Nebenwirkung bei Erwachsenen eine dosisabhängige Immunsuppression beschrieben. In vitro soll diese Wirkung über eine verringerte Ausschüttung von IL6, IL8 und TNFα mit dem Effekt von äquimolaren Dosen Hydrocortison vergleichbar sein. In dieser Studie wurde diese Wirkung bei Neugeborenen untersucht.

Methoden: In Vollblutstimulationsansätzen wurde der Anteil proinflammatorischer Interleukine IL6 bzw. IL8-produzierender Monozyten durchflusszytometrisch bestimmt. Stimuliert wurde Nabelschnurblut (n=10; Gestationsalter 32+2 bis 41+2 Wochen; adulte Kontrollgruppe n=6) mit LPS bei aufsteigenden Furosemiddosen (1,5; 15 ;150µg je 5*106 Leukozyten) bzw. mit LPS, Pam3Cys und Staphylococcus epidermidis ATCC 12228 (Nabelschnurblut: n=6; 37+1 bis 40+5). Proben ohne Furosemidzusatz dienten dem Vergleich.

Ergebnisse: Bei aufsteigenden Furosemiddosen konnte für Erwachsene, nicht jedoch für Neugeborene eine verrringerte IL6- und IL8-Expression gemessen werden. Während sich bei Neugeborenen bei Stimulation mit Pam3Cys ebenfalls keine Unterschiede zeigten, waren die die IL6 und IL8-Expression bei bei Stimulation mit Stap.epi. ATCC 12228 in Ansätzen mit Furosemidzusatz verringert (IL6 p=0,046; IL8 p=0,028).

Schlussfolgerungen: Erstmals wurde die immunsuppressive Wirkung von Furosemid anhand eines Sepsismodells gezeigt. Während dieser Effekt bei Stimulation mit LPS nur bei Erwachsenen beobachtet werden konnte, war bei Neugeborenen bei Stimulation mit Staph.epi. ATCC 12228 eine verminderte IL6 und IL8-Expression messbar. Weitere Versuche mit gram-negativen Keimen oder TLR-Knock-out-Mäusen könnten weitere Erkenntnisse über die noch unbekannte molekulare Wirkung der Immunsuppression durch Furosemid bringen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.