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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Falldarstellung einer Larnyxpapillomatose mit postpartaler Manifestation

Meeting Abstract

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  • corresponding author Sonja Dockter - Universitäts HNO-Klinik Essen; Abt. Phoniatrie/Pädaudiologie, Essen
  • Boris Stuck - Universitäts HNO-Klinik Essen, Essen
  • Stephan Lang - Universitäts HNO-Klinik Essen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod489

doi: 10.3205/16hnod489, urn:nbn:de:0183-16hnod4891

Published: March 30, 2016

© 2016 Dockter et al.
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Einleitung: Die Inzidenz der kindlichen Form der Larynxpapillomatose beträgt 4,3 Fälle auf 100.000 Personen. Die Erkrankung wird durch das humane Papillomavirus hervorgerufen (Subtypen 6 und 11). Bei der Frau können diese zu Condylomata acuminata führen.

Der genaue Übertragungsweg ist nicht sicher geklärt. Als ursächlich für die juvenile Form wird ein Infektionsweg angesehen, bei dem es in der Geburtsphase zu einer Virusexposition mit konsekutiver Infektion kommt. Darüber hinaus ist eine vertikale Transmission von Mutter zu Kind in utero möglich.

Methoden: Zur Ursachenabklärung kam ein 2 Jahre alter Junge mit einer seit der Geburt bestehenden Heiserkeit. Eine Inspektion des Larynx war noch nicht erfolgt, eine vorausgegangene Operation wurde verneint. Mittels transnasal flexibel durchgeführter Laryngoskopie konnten ein Stimmlippenstillstand, eine Laryngomalazie und eine große Raumforderung auf Glottisebene ausgeschlossen werden. Jedoch fiel eine atemabhängige blasenartige Aussackung auf Taschenfaltenebene rechts auf. Zur Befundexzision und histologischen Sicherung vereinbarten wir die Mikrolaryngoskopie.

Ergebnisse: Intraoperativ zeigte sich beiderseits eine ausgeprägte, in anterior-posteriorer Richtung ausgedehnte, vom subglottischen Abhang ausgehende und nach subglottisch reichende papillomatöse Raumforderung.

Die Abtragung erfolgte mittels CO₂-Laser. Die histologische Aufarbeitung ergab ein Plattenepithelpapillom HPV Typ 6.

Schlussfolgerungen: Auch bei einer seit Geburt bestehenden Heiserkeit ohne Progredienz oder Stridor ist an eine Papillomatose zu denken, und unbedingt eine genaue Inspektion zur Diagnosesicherung notwendig. Insbesondere eine subglottische Manifestation kann sonst leicht übersehen werden. Unser Fall bestätigt die Möglichkeit der HPV-Infektion in utero.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.