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Falldarstellung einer Larnyxpapillomatose mit postpartaler Manifestation
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Published: | March 30, 2016 |
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Einleitung: Die Inzidenz der kindlichen Form der Larynxpapillomatose beträgt 4,3 Fälle auf 100.000 Personen. Die Erkrankung wird durch das humane Papillomavirus hervorgerufen (Subtypen 6 und 11). Bei der Frau können diese zu Condylomata acuminata führen.
Der genaue Übertragungsweg ist nicht sicher geklärt. Als ursächlich für die juvenile Form wird ein Infektionsweg angesehen, bei dem es in der Geburtsphase zu einer Virusexposition mit konsekutiver Infektion kommt. Darüber hinaus ist eine vertikale Transmission von Mutter zu Kind in utero möglich.
Methoden: Zur Ursachenabklärung kam ein 2 Jahre alter Junge mit einer seit der Geburt bestehenden Heiserkeit. Eine Inspektion des Larynx war noch nicht erfolgt, eine vorausgegangene Operation wurde verneint. Mittels transnasal flexibel durchgeführter Laryngoskopie konnten ein Stimmlippenstillstand, eine Laryngomalazie und eine große Raumforderung auf Glottisebene ausgeschlossen werden. Jedoch fiel eine atemabhängige blasenartige Aussackung auf Taschenfaltenebene rechts auf. Zur Befundexzision und histologischen Sicherung vereinbarten wir die Mikrolaryngoskopie.
Ergebnisse: Intraoperativ zeigte sich beiderseits eine ausgeprägte, in anterior-posteriorer Richtung ausgedehnte, vom subglottischen Abhang ausgehende und nach subglottisch reichende papillomatöse Raumforderung.
Die Abtragung erfolgte mittels CO₂-Laser. Die histologische Aufarbeitung ergab ein Plattenepithelpapillom HPV Typ 6.
Schlussfolgerungen: Auch bei einer seit Geburt bestehenden Heiserkeit ohne Progredienz oder Stridor ist an eine Papillomatose zu denken, und unbedingt eine genaue Inspektion zur Diagnosesicherung notwendig. Insbesondere eine subglottische Manifestation kann sonst leicht übersehen werden. Unser Fall bestätigt die Möglichkeit der HPV-Infektion in utero.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.