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Operative Rekonstruktion konnataler, dorsaler Larynxspalten: Erfahrungen aus 20 Fällen
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Published: | March 30, 2016 |
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Einleitung: Kongenitale Larynxspalten sind mit einer Inzidenz von 1 auf 10.000-20.000 Lebendgeburten seltene Fehlbildungen. Die international gebräuchlichste Klassifikation nach Benjamin und Inglis reflektiert die Ausdehnung nach kaudal. Hauptsymptom ist die Aspiration, gefolgt von Dyspnoe. Bei den Typen III und IV besteht Behandlungspflichtigkeit bei Diagnosestellung, unabhängig vom Lebensalter, bei den Typen I und II abhängig von den klinischen Symptomen.
Methoden: Im Zeitraum von 09/10-10/15 wurde bei 20 Patienten die Diagnose einer Larynxspalte gestellt. 17 Patienten wurden operativ rekonstruiert. Das Lebensalter bei Diagnose reichte von 2 Wochen bis 19 Jahre.
Die Rekonstruktion wurde in 3 Fällen endoskopisch und in 14 Fällen via komplette Laryngofissur ausgeführt. Dabei kam ein speziell entwickelter Laryngofissursperrer zum Einsatz. In 2 Fällen erfolgte der Verschluss kombiniert mit einer Laryngotrachealen Rekonstruktion.
Ergebnisse: Der Verschluss gelang in 76% der Fälle komplett. Bei 4 Patienten besteht weiterhin eine Rest-Spalte in unterschiedlicher Ausprägung.
Schlussfolgerungen: Die operative Rekonstruktion konnataler dorsaler Laryxspalten vom Typ III und IV via kompletter Laryngofissur ist ein erfolgreiches Verfahren. Die morphologische und funktionelle Beeinträchtigung der vorderen Kommissur ist minimal. Spalten vom Typ I und II können zuverlässig endoskopisch angegangen werden.
Die frühzeitige Erkennung und Rekonstruktion einer konnatalen dorsalen Larynxspalte ist entscheidend für die weitere Entwicklung des Kindes. In Anbetracht der Seltenheit des Krankheitsbildes, der vielfältigen Komorbidität, der oft schwierigen Diagnostik sowie der komplexen Rekonstruktion ist die Anbindung an ein multidisziplinäres Zentrum zu empfehlen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.