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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Untersuchung des horizontalen vestibulookulären Reflexbogens bei Kleinkindern ab sechs Monaten

Meeting Abstract

  • corresponding author Angela Wenzel - Universitäts-HNO-Klinik, Mannheim
  • Manfred Hülse - Universitäts-HNO-Klinik, Mannheim
  • Karl Hörmann - Universitäts-HNO-Klinik, Mannheim
  • Simon Eck - Department of Bioinformatics and Functional Genomics, Biomedical Computer Vision, Heidelberg
  • Karl Rohr - Department of Bioinformatics and Functional Genomics, Biomedical Computer Vision, Heidelberg
  • Claudia Umbreit - Universitäts-HNO-Klinik, Jena
  • Roland Hülse - Universitäts-HNO-Klinik, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod478

doi: 10.3205/16hnod478, urn:nbn:de:0183-16hnod4786

Published: March 30, 2016

© 2016 Wenzel et al.
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Text

Einleitung: Bisher gibt es keinen diagnostischen Algorithmus zur vestibulären Funktionsprüfung im Kleinkindalter. Da die klassische Vestibularisdiagnostik in diesem Alter schlecht toleriert wird, gewinnt der Video-Kopfimpulstest (vKIT) eine immer größere Bedeutung. Eine suffiziente Anwendbarkeit des vKIT bei Kindern (3–18 Jahre) konnte bereits gezeigt werden. Als limitierende Probleme stellten sich hierbei jedoch die Mitarbeit der Kinder sowie die Kalibrierung des Messsystems dar. Ziel der vorliegenden Studie ist es, mittels eines neuen Kalibrierungs- und Durchführungssetups die Anwendbarkeit des vKIT bei Kindern unter drei Jahren zu ermöglichen.

Methode: Der vKIT wurde bei 10 Kindern unter 3 Jahren mittels eines Videookulographie-Systems (EyeSeeCam™) durchgeführt. Die Herstellerkalibirierung mittels Laserpunkten wurde durch eine eigens entwickelte Kalibrierungssoftware ersetzt, die nach einem Zufallsprinzip an vorgegeben Punkten eines Bildschirmrandes Tierbilder generiert. Getestet wurden die horizontalen Bogengänge mit mindestens 15 Impulsen je Seite. Ferner wurden der Gain nach 40, 60 und 80ms sowie das Auftreten von Catch-Up Sakkaden bestimmt.

Ergebnisse: Mittels des vorgestellten Methode konnte der hVOR aller Kinder (n=10) suffizient und reproduzierbar getestet werden. Der mittlere Gain betrug 0.67. Refixationssakkaden konnten nicht beobachtet werden. Drei Kinder benötigten mehr als einen Versuch zum Erreichen einer suffizienten Kalibrierung. Eine vermehrte Artefaktüberlagerung trat nicht auf.

Schlussfolgerung: Die eigens programmierte Kalibrierungssoftware ermöglicht eine Messung auch bei Kleinkindern. Der vKIT bestätigt auch in diesem Alter seine Rolle als sichere, gut tolerierbare und sensitive Screeninguntersuchung zur Evaluation der vestibulären Funktion.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.