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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Felsenbein-Osteomyelitis – Komplikationen und Therapiemöglichkeiten: Ein Fallbericht

Meeting Abstract

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  • corresponding author Constantin Weber - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Rolf Salcher - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod474

doi: 10.3205/16hnod474, urn:nbn:de:0183-16hnod4740

Published: March 30, 2016

© 2016 Weber et al.
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Text

Einleitung: Die Osteomyelitis des Felsenbeines ist eine seltene Komplikation bei Otitiden, wie z.B. der Otitis externa maligna. In der Literatur sind zudem hämatogen-metastatisch bedingte Osteomyelitiden des Felsenbeins z.B. nach Inzision einer Tibiaosteomyelitis oder nach Thrombophlebitis des Plexus venosus caroticus bei Orbitaphlegmone bschrieben.

Der Fall: Eine 76-jährige Patientin wurde im Mai 2015 im Rahmen eines stationären Aufenthaltes in der Urologie konsiliarisch bei Otalgie des rechten Ohres seit Wochen in der HNO-Abteilung erstmalig vorstellig.

Verlauf: Therapeutisch wurde zunächst Lokalpflege und Panotile OT empfohlen sowie um eine Verlaufskontrolle gebeten. Im Juli 2015 erfolgte eine erneute konsiliarische Vorstellung bei persistierender Otalgie rechts mit Otorrhoe und neu aufgetretener Fazialisparese H/B IV. Ein durchgeführtes CT-Felsenbein zeigte Zeichen einer Otitis externa rechts mit begleitender Verlegung der rechten Warzenfortsatzspitze und fokaler knöcherner Arrosion der ventralen Warzenfortsatzspitze. Bei der Diagnose Otitis externa maligna mit V.a. Osteomyelitis rechts erfolgte daraufhin eine Mastoidektomie mit Fazialisdekompression und Gehörgangsplastik. Histologisch zeigte sich eine nekrotisierende Entzündung. Mikrobiologisch ergab sich eine Pseudomonas-Infektion.

Zusammenfassung: Die Osteomyelitis des Felsenbeines stellt sich als eine seltene aber komplikationsreiche Erkrankung des Kopfes dar, die ohne, bzw. nicht-adäquate Therapie, schwerwiegend bis hin zur Sepsis mit Multiorganversagen und Tod verlaufen kann. Neben einer chirurgischen Sanierung sowie einer adäquaten antibiotischen Therapie hat sich die hyperbare Sauerstofftherapie bewährt.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.