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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Hörschwellenschätzung mittels Kurzpuls-DPOAE bei sensorineuralem Hörverlust

Meeting Abstract

  • corresponding author John Thiericke - Univ. HNO-Klinik, Tübingen
  • Dennis Zelle - Univ. HNO-Klinik, Tübingen
  • L. Lorenz - Univ. HNO-Klinik, Tübingen
  • Ernst Dalhoff - Univ. HNO-Klinik, Tübingen
  • Anthony William Gummer - Univ. HNO-Klinik, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod458

doi: 10.3205/16hnod458, urn:nbn:de:0183-16hnod4587

Published: March 30, 2016

© 2016 Thiericke et al.
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Text

Einleitung: Distorsionsprodukte otoakustischer Emissionen (DPOAE) entstehen in der gesunden Cochlea infolge simultaner Anregung mit zwei Tönen der Frequenzen f1 und f2 und bestehen aus einer nichtlinearen und einer kohärent reflektierten Komponente. Interferenz zwischen beiden Komponenten kann die diagnostische Aussagekraft der DPOAE vermindern. Kürzlich wurde bei Normalhörenden gezeigt, dass mittels semilogarithmischen DPOAE-Wachstumsfunktionen ermittelte Distorsionsproduktschwellen eine Schätzung der subjektiven Hörschwelle mit hoher Genauigkeit ermöglichen, wenn die DPOAE-Komponenten durch Kurzpulsstimulation voneinander getrennt werden. Hier werden Kurzpuls-DPOAE zur objektiven Hörschwellenschätzung bei Normalhörenden sowie Probanden mit sensorineuralem Hörverlust verwendet.

Methoden: Kurzpuls-DPOAE wurden von 19 normalhörenden und 15 hörgeschädigten Probanden für die Frequenzen f2 = 1–8 kHz bei einem konstanten Frequenzverhältnis f2/f1 = 1,2 gemessen. Wachstumsfunktionen wurden mit einem frequenzspezifischen Paradigma L1 = aL2+b für L2 = 25 – 75 dB SPL in 5 dB Schritten erfasst. Zu Vergleichszwecken wurde die subjektive Schwelle mittels Békésy-Audiometrie bestimmt.

Ergebnisse: DPOAE-Schwellen ermöglichen eine Schätzung der auditorischen Schwelle mit einer Standardabweichung von 5,5 dB bei Normalhörenden bzw. 6,3 dB bei Probanden mit sensorineuralem Hörverlust. Für beide Gruppen korreliert die DPOAE-Schwelle signifikant (p < 0,001) mit der subjektiven Schwelle (normalhörend: r2 = 0,54; hörgeschädigt: r2 = 0,75).

Schlussfolgerung: Kurzpuls-DPOAE ermöglichen eine zuverlässige Trennung der beiden DPOAE-Quellkomponenten und führen zu einer deutlichen Erhöhung der Schätzgenauigkeit bei der objektiven Hörschwellenschätzung mit DPOAE-Wachstumsfunktionen.

Unterstützt durch: Forschungsgemeinschaft DFG Da 487/3-1 & DFG Da 487/3-2.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.