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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Ist ein früh-postoperatives CCT als qualitätssichernde Maßnahme nach schädelbasis-chirurgischen Eingriffen sinnvoll?

Meeting Abstract

  • corresponding author Igor Stenin - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Uniklinik Düsseldorf, Düsseldorf
  • Lena Colter - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Uniklinik Düsseldorf, Düsseldorf
  • Julia Kristin - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Uniklinik Düsseldorf, Düsseldorf
  • Thomas Klenzner - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Uniklinik Düsseldorf, Düsseldorf
  • Jörg Schipper - Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Uniklinik Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod452

doi: 10.3205/16hnod452, urn:nbn:de:0183-16hnod4529

Published: March 30, 2016

© 2016 Stenin et al.
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Text

Einleitung: Zur Qualitätssicherung (QS) führen Neurochirurgen in Deutschland bereits seit mehreren Jahren ein Schädel-CT (CCT) postoperativ nach Schädelbasis- und endokraniellen Eingriffen durch. Können durch ein früh postoperatives CCT auch nach HNO-ärztlichen Eingriffen an der lateralen Schädelbasis Komplikationen frühzeitig erkannt werden?

Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Fallanalyse von 61 Fällen wurden früh postoperativ durchgeführte CCTs nach Eingriffen an der lateralen Schädelbasis ausgewertet. Der postoperative klinische Verlauf, Zeitpunkt und Befund der postoperativen Bildgebung sowie die klinische Konsequenz wurden evaluiert.

Ergebnisse: In 59 Fällen wurde bei asymptomatischen Patienten 7,8 ± 0,1 Stunden postoperativ ein CCT durchgeführt. Es zeigten sich ein Pneumenzephalon (n=53, 90%), Blutauflagerungen im Operationsareal (n=12, 20%), diskretes Hirnödem (n=1, 2%) sowie Blutanteile im Ventrikelsystem (n=2, 3%). Raumfordernde Effekte, Einklemmungszeichen oder Liquorzirkulationsstörungen lagen nicht vor. Eine therapeutische Konsequenz aus der postoperativen Bildgebung ergab sich bei keinem dieser Fälle.

In zwei Fällen kam es unmittelbar postoperativ zu einer progredienten Vigilanzminderung mit neurologischem Defizit, sodass ein notfallmäßiges CCT (bereits 2,4h und 3h postoperativ) durchgeführt wurde. Bei Einblutung im Ventrikelsystem mit Liquorzirkulationsstörung und raumforderndem Effekt, wurde eine externe Ventrikeldrainage angelegt und eine intensivmedizinische Versorgung eingeleitet.

Schlussfolgerung: Wir empfehlen daher zukünftig als QS - insbesondere unter Berücksichtigung der Strahlenhygiene - beim extubierten und wachen Patienten nur bei nachweislicher klinischer Symptomatik ein unmittelbar postoperatives CCT durchzuführen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.