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Eine neue Mutation im ACTG1-Gen führt zu einer autosomal dominanten nicht-syndromalen cochleären Schwerhörigkeit
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Published: | March 30, 2016 |
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Einleitung: Familiäre nicht-syndromale Schwerhörigkeiten sind eine heterogene Gruppe von Erkrankungen. Das Gen ACTG1 kodiert für das Protein γ-actin, das in verschiedenen Geweben wie in der Cochlea als Bestandteil des Zytoskeletts beschrieben ist. Mutationen in einer der beiden Kopien des ACTG1-Gens sind mit autosomal-dominanter Schwerhörigkeit assoziiert. Über die Bedeutung der Cochlea-Implantation im Rahmen der audiologischen Rehabilitation ist bislang wenig bekannt.
Methoden: Wir beschreiben klinisch-audiologisch zehn schwerhörige Patienten in vier Generationen einer deutschen Familie. Die Ergebnisse der Gesamtexom-Sequenzierung wurden mittels der Software VARBANK des Cologne Center for Genomics analysiert. Wir filterten auf seltene private Mutationen mit einer Allelfrequenz <0.01 in bekannten Schwerhörigkeitsgenen. Die Validierung der identifizierten Mutation und die Segregationsanalyse der Mutation innerhalb der Familie erfolgte mittels Sanger-Sequenzierung.
Ergebnisse: Bei der Exom-Sequenzierung wurde die Mutation c.197C>T des Gen ACTG1 nachgewiesen. Auf Proteinebene führt der Nukleotidaustausch zu einer Substitution eines Threonins durch Isoleucin an Position 66 des γ-actin Proteins. In-silico-Prädiktionsprogramme klassifizieren dieses Allels als wahrscheinlich pathogen. Zusätzlich war bei allen untersuchten, erkrankten Familienmitgliedern das Krankheitsallel nachweisbar. Klinisch bestand bei den zehn untersuchten Patienten ein hochgradiger progressiver sensorineuraler Hörverlust. Zwei Patienten sind mittels eines Cochlea-Implantats erfolgreich rehabilitiert worden.
Schlussfolgerung: In dieser Studie identifizierten wir mit der Mutation c.197C>T ein neues Krankheitsallel des ACGT1-Gens wobei die Rehabilitation mit einem Cochlea-Implantat vielversprechend ist.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.