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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Implantation der Tuba Eustachii am Schwarzkopfschaf mit degradablen und nicht-degradablen Stents als Transferstudie aus der Coronarstentangioplastie

Meeting Abstract

  • corresponding author Robert Schuon - HNO-Uniklinik MHH, Hannover
  • F. Pohl - MHH-HNO, Hannover
  • D. Lootz - Cortronik, Rostock
  • N Grabow - IBMT Rostock, Rostock
  • K.-P. Schmitz - IBMT Rostock, Rostock
  • K. Schümann - IBMT Rostock, Rostock
  • E. Bültmann - Neuroradiologie / MHH, Hannover
  • A. Kampmann - MKG / MHH, Hannover
  • T. Lenarz - HNO / MHH, Hannover
  • G. Paasche - HNO / MHH, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod436

doi: 10.3205/16hnod436, urn:nbn:de:0183-16hnod4364

Published: March 30, 2016

© 2016 Schuon et al.
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Einleitung: Ziel einer kausalen Therapie bei vielen chronisch-entzündlichen Mittelohrerkrankungen ist die Senkung eines pathologisch erhöhten Tubenöffnungsdruckes der Ohrtrompete. Diese vivo-Studie am Schwarzkopfschaf untersucht hier den Einfluss verschiedener Stenttypen aus der interventionellen Kardiologie in der Tuba Eustachii.

Methoden: In einer in-vivo Studie am Schwarzkopfschaf (12 weibl. Schafe) wurden in die Tuba Eustachii drei verschiedene Stents unilateral eingesetzt (permament: CoCr; degradabel: poly-DL-lactat, Mg) und über 12 Wochen beobachtet. Unter anderem wurden klinischer Status der Tiere, Endoskopie der Nase, des Epipharynx und der Ohren, eine Untersuchung der Lungen und die Histologie der Tuben im Querschnitt.

Ergebnisse: Alle drei Stenttypen konnten bei dieser in-vivo-Studie unter Narkose ohne klinische Komplikationen in die Ohrtrompete eingesetzt werden. Klinisch zeigten die Tiere keine Beeinträchtigung durch die Stents im Beobachtungszeitraum. Die endoskopische Diagnostik des Epipharynx peritubär wie auch der otoskopische Befund der gestenteten Seite zeigten keinen pathologischen Befund im Vergleich mit der kontralateralen Seite. Es ergibt sich kein relevanter Hinweis für eine Aspirationfolge durch teildegradierte Stentstruts. Die Histologie zeigt die lokale Gewebsreaktion durch die Stents.

Schlussfolgerungen: Die Stentung der Tuba Eustachii mit permanenten und degradablen Stents ist unter endoskopischer Sicht pernasal möglich und in dieser Studie ohne relevante Komplikationen. In Fällen von Erkrankungen durch einen pathologisch erhöhtem Tubenöffnungswiderstand stellt dies möglichweise in Zukunft eine Behandlungsoption dar. Vor einem ersten humanen Einsatz sind jedoch weitere Studien notwendig.

Unterstützt durch: REMEDIS

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.