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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Die Verwendung eines Smartphones für die Stimmgabelversuche nach Weber und Rinne. Eine Pilotstudie

Meeting Abstract

  • corresponding author Tobias Schuldt - Univ. HNO Klinik Rostock, Rostock
  • Robert Hälke - Institut für Informatik, Universität Rostock, Rostock
  • Stefanie Schröder - Univ. HNO Klinik Rostock, Rostock
  • Robert Mlynski - Univ. HNO Klinik Rostock, Rostock

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod433

doi: 10.3205/16hnod433, urn:nbn:de:0183-16hnod4339

Published: March 30, 2016

© 2016 Schuldt et al.
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Text

Hintergrund: Die Stimmgabelversuche zu den Routineuntersuchungen in der HNO-Heilkunde. Da Stimmgabeln jedoch nicht überall verfügbar sind, soll überprüft werden, inwiefern die Stimmgabel durch ein Smartphone (SP) mit Vibration ersetzt werden kann und ob damit die Versuche möglich sind.

Material und Methoden: Für das Smartphonebetriebssystem Android 4.22 wurde eine Software zur Aktivierung des Vibrationsmotors programmiert. Das dann vibrierende Smartphone vom Typ Huawai Ascend Y 330 wurde analog der bekannten Stimmgabelversuche auf die Kalotte, Mastoid bzw. vor das Ohr gehalten und der Höreindruck des Patienten registriert. Ergänzend wurden die Versuche mit der 440Hz und 1024Hz Stimmgabel durchgeführt.

Ergebnisse: 22 Patienten (10 m/12 w) im Alter von 16-82 Jahren wurden untersucht. 5 Patienten hatten eine isolierte Schallleitungsschwerhörigkeit (4 asymmetrisch), 16 eine kombinierte Schwerhörigkeit (13 asymmetrisch), 1 Proband hatte eine Normakusis.

Der Weberversuch (a1) wurde 17-mal lateralisiert und (c3) 16-mal.

Die Sensitivität für den SP-Versuch für den (a1) Weber Versuch betrug 0,82 (14/17) und die Spezifität 0,67. Die Sensitivität für den SP-Versuch für den (c3) Weber Versuch betrug 0,81 (13/16) und die Spezifität 0,67.

Der Rinneversuch mit dem SP wurde 13-mal durchgeführt. In 12 Fällen (92,3%) wurde durch die Probanden das SP-Geräusch auf dem Mastoid lauter angeben.

Diskussion: Der Stimmgabelversuch nach Weber lässt sich mit dem Smartphones durchführen und entspricht einer Sensitivität von 0,81 bis 0,82. Eine orientierende Zuordnung einer Hörminderung ist bei der Nicht-Verfügbarkeit einer Stimmgabel, beispielsweise durch den Notarzt bzw. in Entwicklungsländern damit möglich.

Der Stimmgabelversuch nach Rinne lässt sich mit dem Smartphone nicht durchführen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.