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Die Auswirkung eines Cochlea-Implantats auf den Tinnitus
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Published: | March 30, 2016 |
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Einleitung: Ziel dieser prospektiven Studie war es, zu überprüfen, ob ein Tinnitus durch CI-Implantation beeinflusst werden kann. Insbesondere wurde die Prozessoreinstellung an den gemessenen Tinnitus angepasst und die Entwicklung des Tinnitus ausgewertet.
Methoden: In der Analyse wurden 121 Patienten anhand eines Fragebogens zu ihrem Tinnitus nach CI-Implantation befragt. Von 58 Patienten (46%) erhielten wir eine Rückantwort. 25 Patienten erklärten sich bereit an einer Tinnitusmessung teilzunehmen. Bei tonalem Tinnitus wurden Frequenz und Lautstärke gemessen. Anschließend wurde die Einstellung der Elektrode an den Tinnitus angepasst und Frequenzen herunter reguliert oder ausgeschaltet. Im Verlauf von vier bis sechs Wochen wurden die Patienten erneut zu ihrem Tinnitus befragt.
Ergebnisse: Ca. 50% der Patienten gaben prä- und postoperativ einen Tinnitus an. Von den Patienten mit einem postoperativ bestehenden Tinnitus hatte das CI bei 73,5% einen positiven Einfluss auf den Tinnitus. Bei neun Patienten zeigte sich ein tonaler Tinnitus und es wurde eine Anpassung der CI-Elektrode vorgenommen. Es zeigte sich bei einer Mehrzahl der Patienten eine Verbesserung unter der Neueinstellung der Elektrode.
Diskussion: Insgesamt zeigt sich ein positiver Einfluss einer CI-Implantation auf den Tinnitus. Die individuelle Anpassung der Elektrode an den Tinnitus kann im Falle eines tonalen Tinnitus zu einer Verbesserung des Tinnitus und zu einer Reduktion der Belastung führen. Es folgt eine weitere Auswertung anhand eines größeren Kollektivs zur Überprüfung der Ergebnisse.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.