Article
Cochlea Implantat Versorgung bei Morbus Menière
Search Medline for
Authors
Published: | March 30, 2016 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Morbus Menière (MM) kann neben Drehschwindelattacken, Tinnitus, auralem Druckgefühl und meist Tiefton-betontem Hörverlust auch zur Ertaubung des betroffenen Ohres führen. In der Literatur gibt es widersprüchliche Daten bezüglich möglicher, durch den endolymphatischen Hydrops verursachter Spiralganglienzelldegeneration, welche den Erfolg einer Cochlea Implantation potentiell limitieren könnte. Da MM meist unilateral auftritt und nur selten zur beidseitigen Ertaubung führt und erst seit einigen Jahren regelmäßig Patienten mit einseitiger Taubheit implantiert werden, ist die Datenlage bezüglich Outcome und Verlauf unzureichend.
Methoden: 25 Patienten wurden in eine retrospektive Analyse eingeschlossen, welche nach Aktenlage eindeutig den Vorgaben des „Committee on hearing and equilibrium guidelines for the diagnosis and evaluation of therapy in Meniere's disease“ entsprachen.
Es wurden Freiburger Einsilber (FES) und Hochmayer-Schulz-Moser (HSM) Tests nach Erstanpassung (EA), nach 1 Jahr sowie die aktuellste Messung mit den präoperativen (best-aided) Ergebnissen verglichen.
Ergebnisse: Es ereigneten sich keine perioperativen Komplikationen. Erwartungsgemäß schnitten alle Patienten zu allen Zeitpunkten nach Cochlea Implantation in beiden Tests besser ab als vor Implantation. Die Ergebnisse nach 1 Jahr waren dabei signifikant besser als bei EA, die aktuellsten Ergebnisse waren im Mittel zwar besser als nach 1 Jahr, jedoch statistisch nicht signifikant.
Schlussfolgerung: Cochlea Implantation bei Patienten mit MM ist ein sicheres und effektives Verfahren zur Hörrehabilitation. Nach 1 Jahr ist bezüglich des Hörerfolges ein Plateau erreicht. Weitere, prospektive Studien sind nötig um das Ausmaß der Implantation auf Vertigo, Tinnitus und aurales Druckgefühl zu beleuchten.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.