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Richtungshören bei Senioren mit CI-Versorgung
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Published: | March 30, 2016 |
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Einleitung: Aufgrund der steigenden Lebenserwartung erlangt die medizinische Versorgung von Menschen im Alter eine wachsende Bedeutung. Eine Hörschädigung erschwert neben dem Sprachverstehen auch die Lokalisationsfähigkeit von Signalen im Alltag. Durch die Mikrofonposition des Sprachprozessors über dem Ohr fehlt CI-Nutzern die richtungsabhängige Filterwirkung der Ohrmuschel. In dieser Studie wurde die Richtungshörfähigkeit bei Senioren mit CI-Versorgung untersucht.
Methoden: 57 Probanden im Alter von 72,1 (±6,5) Jahren mit CI-Versorgung nahmen an der Studie teil. Als Kontrollgruppe dienten 40 Probanden (69,3±7,1 Jahre) mit altersentsprechender Normakusis. Die Hörversuche erfolgten im reflektionsarmen Raum. Getestet wurden 14 Schalleinfallsrichtungen zwischen ±60° im vorderen und hinteren Halbraum. Als Teststimulus diente ein gepulstes weißes Rauschen. Die wahrgenommene Schalleinfallsrichtung wurde an einer LED-Leiste mit einem Drehregler angegeben. Zusätzlich wurde mit einem Kippschalter angezeigt, ob der Schall von vorne/hinten wahrgenommen wurde.
Ergebnisse: Der mittlere Winkelfehler lag bei der Kontrollgruppe bei 7,1° und war somit signifikant geringer als bei der CI Gruppe (18°). Auch in der Detektion der Schalleinfallsrichtung vorne/hinten zeigte sich ein signifikanter Unterschied. Hier lagen die Probanden mit altersentsprechender Normakusis bei einer Vertauschungsrate von ca. 10%. Bei Senioren mit CI ca. bei 50%.
Schlussfolgerung: Senioren mit CI zeigten ein deutliches Defizit bei der Erkennung der Schalleinfallsrichtung. Von einer Optimierung der Algorithmen zur besseren Übertragung der richtungsbestimmenden Schallsignaleigenschaften bei Cochlea Implantaten könnten insbesondere Senioren im Alltag profitieren, da oft noch weitere Sinneseinschränkungen vorliegen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.