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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Genetische Prädisposition für unilaterale Vestibularisschwannome

Meeting Abstract

  • Alexander Neuhold - Universitäts-HNO-Klinik, Freiburg
  • Mascha Sofie Stadler - Universitäts-HNO-Klinik, Freiburg
  • Susan Arndt - Universitäts-HNO-Klinik, Freiburg
  • Antje Aschendorff - Universitäts-HNO-Klinik, Freiburg
  • Roland Laszig - Universitäts-HNO-Klinik, Freiburg
  • corresponding author Ralf Birkenhäger - Universitäts-HNO-Klinik, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod392

doi: 10.3205/16hnod392, urn:nbn:de:0183-16hnod3924

Published: March 30, 2016

© 2016 Neuhold et al.
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Text

Einleitung: Ein Vestibularisschwannom (VS) ist ein gutartiger Tumor, der von den Schwann'schen Zellen des Nervus vestibularis ausgeht und im Kleinhirnbrückenwinkel oder im inneren Gehörgang gelegen ist. Bisher ist nur das tumorsuppressive Protein Merlin bekannt, für das das NF2 Gen codiert, welches bei Veränderung zu bilateralen VS, Neurofibromatose Typ 2 (NF2), führt. Ziel ist es, weiter Faktoren zu identifizieren, die an der Ausbildung von unilateralen VS beteiligt sind, und zu klären, ob ausschließlich somatische oder auch genomische Faktoren für unilaterale VS verantwortlich sind.

Methodik: In das Projekt wurden bisher 132 Patienten eingeschlossen. DNA und RNA wurden aus Blutproben und Tumorgewebe isoliert. Es erfolgte eine Sequenzanalyse am Genort des NF2 Gens auf Chromosom 22q12.2. Des Weiteren eine Haplotypisierung des entsprechenden Chromosomenbereiches unter Verwendung der Marker D22S264, D22S275, D22S430, D22S929, D22S268 und D22S280 zur Identifizierung von LOH („Loss of Heterozygosity“) Bereichen, die auf genomische und/oder somatische Deletionen hinweisen könnten.

Ergebnisse: In 25 von 132 untersuchten Proben konnten genomische Bereiche auf Chromosom 22q12.2 im Bereich des Markers D22S280 mit Hinweis auf LOH’s, identifiziert werden. In diesem Chromosomenbereich ist das TIMP3 Gen lokalisiert, welchem tumorsuppressive Eigenschaften zugeschrieben werden. Erste statistische Analysen deuten darauf hin, dass bei Patienten mit nachgewiesenem LOH Bereich ein schnelleres und früheres Wachstum von VS erfolgt.

Schlussfolgerung: Bei Betrachtung dieser Ergebnisse kann die Hypothese aufgestellt werden, dass Deletionen im Bereich des Markers D22S280 zu einer Beeinträchtigung der Funktion des TIMP3 Gens führen, und daraus ein aggressiverer Verlauf der Erkrankung resultiert.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.