gms | German Medical Science

87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Veränderungen der Tinnitusbelastung bei Patienten mit chronischem Tinnitus vor, während und nach der Therapie im Tinnitus-Zentrum Jena: Eine Analyse der ersten 134 behandelten Patienten

Meeting Abstract

  • corresponding author Boris Müller - HNO Universitätsklinik Jena, Jena
  • Daniela Ivansic-Blau - Tinnitus-Zentrum HNO Universitätsklinik Jena, Jena
  • Orlando Guntinas-Lichius - HNO Universitätsklinik Jena, Jena

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod386

doi: 10.3205/16hnod386, urn:nbn:de:0183-16hnod3867

Published: March 30, 2016

© 2016 Müller et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Patienten mit dekompensiertem chronischem Tinnitus leiden häufig unter Einbußen der Lebensqualität. Deutschlandweit wird von etwa 1,5 Millionen Betroffenen ausgegangen, was die Notwendigkeit einer Tinnitus-Therapie hervorhebt.

Methoden: 134 Patienten zwischen 25 und 78 Jahren, davon 52% weiblich, erhielten zwischen Juli 2013 und Dezember 2014 eine 5-tägige tagesklinische interdisziplinäre Therapie, bestehend aus HNO-ärztlicher, psychologischer und physiotherapeutischer Betreuung, Hörgeräteanpassung und einem Hörtraining. Zur Auswertung wurden sowohl das Gesamtscore als auch die Mittelwerte der Subskalen des Tinnitus-Fragebogens zu Voruntersuchung (t0), Therapiebeginn (t1) und Therapieende (t2), erste Nachuntersuchung 3 Wochen nach Therapieende (t3) und zweite Nachuntersuchung 6 Monate nach Therapieende (t4)statistisch miteinander verglichen.

Ergebnisse: Die Varianzanalyse für den Gesamtscore ergab einen signifikanten Unterschied zwischen den verschiedenen Messzeitpunkten (F=119,89, df=4; p<0,0001). Der Gesamtscore des Tinnitus-Fragebogens sinkt signifikant vom t0=52,40±11,2 Punkten auf 48,33±13,2 zu t1 sowie zu t2 auf 32,29±14,3 und bleibt stabil zu t3 (31,44± 16,5) und t4 (32,27±17,2). Auch die Varianzanalysen für alle TF-Subskalen ergaben einen signifikanten Unterschied zwischen den Messzeitpunkten. Die post-hoc-Vergleiche mit Bonferroni-Korrektur zeigten, dass sich in allen Subskalen die Punktewerte von Beginn zum Ende der Therapie signifikant verbesserten und danach posttherapeutisch 3 Wochen und 6 Wochen später stabil blieben.

Schlussfolgerung: Die Daten aus unserem Patientenkollektiv zeigen, dass eine 5-tägige tagesklinische Therapie gute und langfrsitg stabile Ergebnisse bezüglich eines besseren Umgangs der Patienten mit ihrer Tinnitus-Problematik erreicht.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.