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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Sprachaudiometrische Zielparameter in klinischen Studien mit Therapie zur Hörverbesserung

Meeting Abstract

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  • corresponding author Joseph Müller - Universitätsklinik u. Poliklinik für HNO-Heilkunde Halle, Halle/S.
  • Torsten Rahne - Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Kopf-Hals-Ch, Halle/S.
  • Stefan Plontke - Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Kopf-Hals-Ch, Halle/S.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod385

doi: 10.3205/16hnod385, urn:nbn:de:0183-16hnod3853

Published: March 30, 2016

© 2016 Müller et al.
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Hintergrund: Einheitliche Zielparameter sind essentiell für die Vergleichbarkeit von klinischen Studien, international existiert jedoch eine sehr hohe Heterogenität der eingesetzten Zielparameter. Die „American Association of Otolaryngology – Head and Neck Surgery“ legte daher 2012 einen „Minimal Reporting Standard für Publikationen“ fest, der notwendige Bedingung für die Publikation in einigen peer-reviewed Journalen ist (z.B. „Otolaryngology – Head and Neck Surgery“, „Otology & Neurotology“ und „The Laryngoscope“). Dort wird die Anwendung von gleichen Zielparametern für Ton- und Sprachaudiometrie undifferenziert nach der Anwendbarkeit für die jeweilige Fragestellung der Studie gefordert.

Methoden: In eine prospektive Studie wurden 50 Patienten, die sich einer Operation oder konservativen Therapie zur Hörverbesserung unterzogen haben, und 50 normalhörende Probanden eingeschlossen. Bei den Patienten wurde jeweils vor und nach der Therapie die 50%-Sprachverstehensschwelle mit dem Freiburger Zahlentest und dem Oldenburger Satztest und das Wortverstehen mit dem Freiburger Einsilbertest bei 65, 70, 80, 90 und 100 dB SPL (Sound Pressure Level) sowie bei 40 dB SL (Speech Level) gemessen. Die subjektive Verbesserung des Hörens wurde mit dem APHAB-Fragebogen gemessen.

Ergebnisse: Bei den Patienten wurde eine signifikante Verbesserung des Sprachverstehens bei 65 und 70 dB SPL festgestellt, nicht jedoch bei 80 dB SPL und bei 40 dB SL. Bei 20% der Patienten war vor Therapie keine Messung bei 40dB SL möglich.

Schlussfolgerung: Die Messung des Sprachverstehens bei 40 dB SL ist für Studien zur Hörverbesserung nicht geeignet. Die Messung bei 65 oder 70 dB SPL ist für sensitiv für die Hörverbesserung und sollte standardmäßig durchgeführt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.