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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Echtzeit-Feedback von Insertionskräften in einem Trainingsmodell zur minimal-invasiven Cochlea Implantation

Meeting Abstract

  • corresponding author Andreas G. Loth - HNO Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Martin Leinung - HNO Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Youssef Adel - HNO Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Silke Helbig - HNO Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Timo Stöver - HNO Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod372

doi: 10.3205/16hnod372, urn:nbn:de:0183-16hnod3723

Published: March 30, 2016

© 2016 Loth et al.
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Text

Es wird allgemein davon ausgegangen, dass geringe Insertionskräfte bei der Cochlea Implantation (CI) mit einer geringeren Traumatisierung der cochleären Strukturen und einem verbesserten Resthörerhalt einhergehen. Ziel dieser Arbeit ist der Aufbau eines Trainingsmodells zur atraumatischen Elektrodeninsertion, das dem Operateur über ein akustisches Signal wirkende Kräfte in Echtzeit rückmeldet.

Auf einem Kraftsensor (Meßbereich ±2N bei einer Genauigkeit von 0,1%) wurde ein transparentes Modell der Scala tympani befestigt. Der Operateur konnte unter mikroskopischer Kontrolle CI-Testelektroden in das Modell einführen. Eine in Verlängerung des Modiolus installierte HD-Kamera zeichnete den Insertionsvorgang auf. Sowohl das Videosignal als auch die Daten des Kraftaufnehmers wurden auf einem PC mithilfe eines proprietären Programms in LabView aufgezeichnet und analysiert.

Der kalibrierte Kraftsensor konnte Kräfte mit einer minimalen Auflösung von 0,25 mN bei einer Abtastrate von von 100 Hz erfassen. Sowohl der Absolutwert der wirkenden Insertionskräfte als auch die relative Kraftzunahme wurden bei der Berechnung des akustischen Feedbacks berücksichtigt. Erfahrene CI-Chirurgen testeten das System und favorisierten als adäquates Feedback ein Pip zunehmender Lautstärke und Wiederholrate.

Video- und Kraftmeßdaten wurden zeitkorreliert in einer AVI-Datei gespeichert und stehen für eine Analyse zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung.

Es wurde erfolgreich ein Trainingsmodell zur minimal-invasiven CI-Elektrodeninsertion aufgebaut. Sein wesentliche Merkmal besteht in der Implementierung eines akustischen Echtzeit-Feedbacks der Insertionskräfte. Diese zusätzliche Information kann hilfreich sein, um Otochirurgen in der resthörerhaltenden Operationstechnik auszubilden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.