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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Einfluss der endonasalen Xylometazolingabe auf die Ergebnisse der Tubenmanometrie

Meeting Abstract

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  • corresponding author Alicja Jodkowska - HNO Klinikum Greifswald, Greifswald
  • Holger Kaftan - HNO Klinikum Greifswald, Greifswald

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod349

doi: 10.3205/16hnod349, urn:nbn:de:0183-16hnod3492

Published: March 30, 2016

© 2016 Jodkowska et al.
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Einleitung: Bei einer akuten Otitis media werden häufig abschwellende Nasentropfen rezeptiert, um die Tubenschleimhaut abzuschwellen und eine Erholung des Mittelohres zu beschleunigen. Der Erfolg dieser Maßnahme wird aber auch bezweifelt. Die modifizierte Tubenmanometrie (TMM) hat sich in unserer Klinik als ein Verfahren zur Beurteilung der Tubenfunktion etabliert. Wir wollten deshalb mit diesem Verfahren die Wirkung abschwellender Nasentropfen auf die Tubenfunktion prüfen.

Methodik: In die Studie wurden 14 Patienten (10 Männer und 4 Frauen) mit Septumdeviation und/oder chronischer Sinusitis aufgenommen. Ausschlusskriterien waren Mittelohrpathologie, Tympanogramm Typ B oder C (nach Jerger und Northern) oder eine bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Xylometazolin. Bei allen Patienten wurde ein vollständiger HNO-Status erhoben. Zusätzlich zur TMM (bei 30, 40 und 50 mbar) vor und nach intranasaler Applikation von Xylometazolin erfolgte eine Tympanometrie, akustische Rhinometrie und Rhinomanometrie.

Ergebnisse: Vor Applikation von Xylometazolin zeigte sich eine frühe Öffnung der Tuba auditiva (Ausdruck einer guten Durchgängigkeit) bei 64%, eine späte Öffnung (mäßige Einschränkung der Durchgängigkeit) bei 11% und keine Öffnung (starke Einschränkung) bei 25 % der untersuchten Ohren. Die Anwendung von Xylometazolin führte nur bei 20 % der Ohren mit für eine eingeschränkte Tubenfunktion sprechendem TMM-Befund zu einer Verbesserung. Bei 18 % verschlechterte sich der TMM-Befund.

Schlussfolgerung: Die intranasale Applikation von Xylometazolin führt zu keiner reproduzierbaren Verbesserung der TMM-Befunde. Dies lässt darauf schließen, dass abschwellende Nasentropfen die Tubenfunktion nicht ausreichend beeinflussen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.