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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Entwicklung einer validierten Kalibrierungs- und Messsoftware zur Überprüfung des Bogengangssystems beim Kleinkind von 5–30 Monaten in der CI-Diagnostik – Eine prospektive Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author Roland Hülse - Univers.-HNO-Klinik, Sek. Phoniatrie, Pädaudio & Neurootol., Mannheim
  • Manfred Hülse - Univers.-HNO-Klinik, Sek. Phoniatrie, Pädaudio & Neurootol., Mannheim
  • Simon Eck - Dept. Bioinformatics and Functional Genomics, Biomedical Computer Vision Group,, Heidelberg
  • Karl Rohr - Dept. Bioinformatics and Functional Genomics, Biomedical Computer Vision Group,, Heidelberg
  • Karl Hörmann - Universitäts-HNO-Klinik, Mannheim
  • Angela Wenzel - Universitäts-HNO-Klinik, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod338

doi: 10.3205/16hnod338, urn:nbn:de:0183-16hnod3383

Published: March 30, 2016

© 2016 Hülse et al.
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Die in der S2-Leitlinie „Cochlear Implant Versorgung und zentral-auditorische Implantate“ empfohlene Labyrinthfunktionsüberprüfung findet in der perioperativen CI-Diagnostik beim Kleinkind derzeit nicht statt. Es existiert keine Vestibularisdiagnostik beim Kleinkind unter 1 Jahr. Die vorgestellte prospektive Arbeit zeigt eine eigens entwickelte validierte Kalibrierungs- und Durchführungsmethode zur Überprüfung des vestibulookulären Refelexbogens (VOR) mittels video Kopfimpulstest bei Kleinkindern.

Methode: Als Basis zur Überprüfung des horizontalen VOR im Bereich bis 6,4Hz wurde das EyeSeeCam™ System verwendet. Es wurde eine eigene Kalibrierungs- und Messsoftware in C++ und qt-Framework entwickelt. Die Kalibrierung und Untersuchung, welche beim Erwachsenen über das Fixieren von Laserpunkten erfolgt, wird durch vordefinierte Animationen ersetzt. Die entwickelte Software wurde an 10 Probanden validiert. Nach der Validierung wurden 8 Kinder im Alter von 5 bis 30 Monaten in der präoperativen CI-Diagnostik mittels modifizierten vKIT gemessen. 4 Kinder erhielten tatsächlich ein CI und wurden auch postoperativ gemessen.

Ergebnisse: Mittels des vorgestellten Verfahrens ließen sich 8 von 8 Kindern untersuchen. Die Software ermöglicht eine Kalibrierung und vKIT-Untersuchung ab Blickfixation. Der jüngste Patient war 5 Monate alt. Der präoperative mediane Gesamtgain lag bei 0,93 +/- 0,32. Es zeigte sich eine signifikante Gainreduktion von 40 zu 80 msec (1,13/ 0,96 / 0,71). Der postoperative mediane Gain lag bei 0,91 +/- 0,22. Pathologische Sakkaden wurden prä- und postoperativ nicht erfasst.

Schlussfolgerung: Die vorgestellte Arbeit stellt eine sensitive, objektive und validierte Vestibularisdiagnostik beim Kleinkind ab dem 5. Lebensmonat im Rahmen der CI-Diagnostik dar.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.