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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Epidermoid des Felsenbeins - eine Kasuistik

Meeting Abstract

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  • corresponding author Laura Huhnd - HNO/ Helios Klinkum Bad Saarow, Bad Saarow
  • Thomas Lehmann - Neurochirurgie/ Klinikum Bad Saarow, Bad Saarow
  • Thomas Schrom - HNO/Klinikum Bad Saarow, Bad Saarow

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod337

doi: 10.3205/16hnod337, urn:nbn:de:0183-16hnod3375

Published: March 30, 2016

© 2016 Huhnd et al.
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Text

Hintergrund: Epidermoide sind benigne Tumore, die sich aus ektopem Gewebe während der Embryogenese entwickeln. Sie machen ca. 1% aller intrakraniellen Tumore aus, wobei sie meist innerhalb der Schädelknochen auftreten. Eine Lokalisation im Felsenbein wird in 8,1% beschrieben. Die klinische Manifestation erfolgt meist in der 2.–4. Lebensdekade mit Kopfschmerzen, Hörminderung, Schwindel oder Facialisparese infolge der raumfordernden Wirkung. Häufig werden Epidermoide als Zufallsbefunde detektiert.

Klinischer

Fall: Ein 54-jähriger Patient wurde uns aufgrund einer kombinierten Schwerhörigkeit und peripherer Facialisparese links vorgestellt. Der HNO-Befund zeigte einen Z.n. Mastoidektomie mit stenotischem Gehörgang nach sanierender Ohroperation, sowie eine periphere Facialisparese Grad V nach House-Brackmann. In der Audiometrie ergab sich eine pantonale Schallleitungsschwerhörigkeit von 40-50 dB bei intakter Innenohrfunktion. In der CT imponierte ein runder Substanzdefekt der Felsenbeinpyramide mit Verbindung zum Meatus acusticus internus und zum Vestibulum der Bogengänge. Dieser ließ sich in der MR-Differenzierung inhomogen iso- bzw. leicht hyperintens darstellen, so dass sich der V.a. ein Epidermoid der Pyramidenkante ergab. Zusammenfassend fiel die Entscheidung zur operativen Exstirpation. Histologisch bestätigten sich massenhaft Hornlamellen, vereinbar mit einem Epidermoid.

Fazit: Epidermoide des Felsenbeins sind selten. Da sich klinisch meist ein intaktes Trommelfell präsentiert besteht der diagnostische Goldstandart in der Bildgebung. Typischerweise zeigt die CT zystische Knochenaussparungen, während in der MRT die T1-Wichtung ein hypointenses und die T2-Wichtung ein hyperintenses Signalverhalten nachweist. Therapeutisch wird stets die operative Tumorexstirpation empfohlen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.