gms | German Medical Science

87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Cochlea-Implantation als Therapieoption bei einseitiger Taubheit und Schwindel durch M. Menière

Meeting Abstract

  • corresponding author Frederike Hassepaß - Univ. HNO-Klinik, Freiburg
  • Roland Laszig - Univ. HNO-Klinik, Freiburg
  • Antje Aschendorff - Univ. HNO-Klinik, Freiburg
  • Susann Arndt - Univ. HNO-Klinik, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod323

doi: 10.3205/16hnod323, urn:nbn:de:0183-16hnod3230

Published: March 30, 2016

© 2016 Hassepaß et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: M. Menière führt bei vielen Patienten zu einer ipsilateralen Schwerhörigkeit. Nach einem Anfall persistiert der Schwindel häufig. In Verbindung mit einer einseitigen Taubheit führt selbiger zu starken Beeinträchtigungen.

Fragestellung: Inwieweit können Patienten mit einseitiger Taubheit in Kombination mit Schwindel durch M. Menière von einem Cochlea-Implantat (CI) profitieren?

Material und Methode: Insgesamt haben wir 7 Patienten mit einseitiger Taubheit im Rahmen des M. Menière retrospektiv untersucht, nachdem jeweils eine CI-Operation teils mit ablativer Chirurgie (n = 4) zwischen 2009-2015 erfolgt war. Betrachtet wurden die Lokalisation und das Sprachverstehen im Störgeräusch mit Oldenburger Satztest ohne CI präoperativ und mit CI nach 6 und 12 Monaten . Die subjektive Evaluation erfolgte mit dem Speech, Spatial and Qualities Hearing scale- und Dizziness Handicap Inventory-Fragebogen prä- und postoperativ.

Ergebnisse: Das Sprachverstehen im Störgeräusch und die Lokalisationstestung ergaben eine deutliche Verbesserung mit CI im Vergleich zur unversorgten Situation. Auch die subjektiven Ergebnisse bestätigten die Überlegenheit mit CI. Der Schwindelsymptomatik konnte bei 3 von 4 Patienten deutlich gemindert werden. Besondere Beschwerdelinderung hat ein Patient mit einzeitiger Labyrinthektomie erfahren.

Fazit: Die Ergebnisse bestätigen den binauralen Benefit mit dem CI auch bei Patienten mit einseitiger Taubheit durch M. Menière vergleichbar mit Ergebnissen einseitig tauber Patienten mit anderen Grunderkrankungen. Das CI sollte als Therapieoption diskutiert werden, wenn kein ausreichender Nutzen mit konventionellen Hörgeräten erzielt werden kann. Prinzipiell ist eine einzeitige ablative Therapie zur Schwindelreduktion möglich und erfolgsversprechend.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.