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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Sprachverstehen, Hörqualität und räumliches Hören nach bilateraler Cochlea-Implantation im Kindes- und Erwachsenenalter

Meeting Abstract

  • corresponding author Wilma Großmann - Univ. HNO-Klinik, Würzburg
  • Wafaa Shehata-Dieler - Univ. HNO-Klinik, Würzburg
  • H. Kühn - Univ. HNO-Klinik, Würzburg
  • Rudolf Hagen - Univ. HNO-Klinik, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod317

doi: 10.3205/16hnod317, urn:nbn:de:0183-16hnod3175

Published: March 30, 2016

© 2016 Großmann et al.
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Outline

Text

Einleitung: Anlässlich des 20jährigen Jubiläums der bilateralen Cochlea-Implantation in Würzburg haben wir uns gefragt, wie im Kindesalter versorgte Patienten den Hörerfolg heute beurteilen. Korreliert die Selbsteinschätzung mit den audiologischen Ergebnissen? Gibt es Besonderheiten bei den Tragegewohnheiten? Welchen Einfluss haben dabei das Implantationsalter, der zeitliche Abstand zwischen der Versorgung des rechten und linken Ohres sowie die Tragedauer?

Methoden: 84 im Kindesalter bilateral versorgte CI-Patienten erhielten je einen Fragebogen zum Sprachverstehen, Hörqualität und räumlichen Hören (SSQ) sowie zu ihren individuellen Tragegewohnheiten. Darüber hinaus wurden die letzten verfügbaren audiologischen Testergebnisse für die Analyse herangezogen. Gegenübergestellt wurden die Ergebnisse einer Untersuchung an 40 postlingual ertaubten erwachsenen CI-Trägern.

Ergebnisse: Sowohl die audiologischen Messdaten als auch die subjektive Einschätzung war in beiden Patientengruppen sehr heterogen. Häufig fanden sich deutliche Diskrepanzen zwischen beiden Beurteilungen. Die subjektive Einschätzung war dabei von der Leistungsdifferenz der beiden Ohren abhängig: Patienten mit geringem audiologischem Unterschied zwischen rechter und linker Seite schätzen im Mittel ihre Hörfähigkeit besser ein, als solche mit einer großen Differenz. Dennoch war auch in diesen Fällen ein messbarer Gewinn von der beidohrigen Versorgung zu verzeichnen.

Schlussfolgerungen: Bei langem Zeitintervall zwischen uni- und bilateraler Versorgung kann auch nach langer Hörerfahrung mit den CIs ein messbarer Seitenunterschied festgestellt werden, der sich auf die subjektive Hörfähigkeit auswirkt. Besonders bei der Implantation im Kindesalter sollte daher die simultane Cochlea-Implantation angestrebt werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.