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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Tondiskriminierung bei Cochlea Implantat Trägern: EEG und Psychoakustik im Vergleich

Meeting Abstract

  • corresponding author Mareike Finke - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Hanna Bönitz - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Carolin Frohne-Büchner - Advanced Bionics, Hannover
  • Andreas Büchner - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod303

doi: 10.3205/16hnod303, urn:nbn:de:0183-16hnod3030

Published: March 30, 2016

© 2016 Finke et al.
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Text

Einleitung: Die Just-Noticeable Difference (JND) akustischer Reize ist bei Normalhörenden gut erforscht ist. Im Gegensatz dazu variiert die JND bei Cochlea Implantat (CI) Trägern stark. Die Messung der Unterschiedsschwelle mittels Psychophysik ist nur mit Kooperation und aktiver Antwort des Patienten möglich. Daher rückt immer mehr das Elektroenzephalogramm (EEG) als Möglichkeit der objektiven Messung von Hör- und Unterschiedsschwellen in den Fokus der Aufmerksamkeit.

Methoden: In der aktuellen Studie wurde die JNDs bezüglich Tonhöhe, Tonlänge und Tonlautstärke bei CI Trägern erhoben. Diese Messung war Grundlage für die Stimuli der anschließenden EEG Aufzeichnung. Die kognitive Verarbeitung der Tonunterschiede zwischen Test- und Referenzton mittels eines aktiven Oddball-Paradigmas untersucht. Hier wird einer der Töne häufig (80%; Standard) und einer selten (20%, Deviant) präsentiert, wobei zwei Größen der Tonunterschiede (klein, groß) untersucht wurden.

Ergebnisse: Kleinere Unterschiede zwischen Deviant und Standard führen zu längeren Reaktionszeiten und geringerer Antwortrichtigkeit. Die Analyse der ersten EEG Daten scheint dies auch auf elektrophysiologischer Ebene zu bestätigen.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse ermöglichen den Vergleich von Tonwahrnehmung beim CI Träger mittels psychoakustischen und enzephalographischen Messverfahren. Durch die variierende Schwierigkeit der Diskrimination (unterschiedlichen Abstände von Standard und Deviant) und der damit kann die Höranstrengung mittels Verhaltensdaten (Antwortgeschwindigkeit/ –Richtigkeit) und EEG (Amplitude/Latenz) untersucht werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.