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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

BIO-MEMUC (BIO-Middle Ear MUCosa) – Etablierung eines Mittelohrgewebemodells zur In-vitro-Testung neuer Implantatmaterialien für die Mittelohrimplantologie

Meeting Abstract

  • corresponding author Franziska Duda - HNO-Klinik / Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Esther Lipokatic-Takacs - HNO-Klinik / Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Lucas Reber - Institut für Zellbiologie im Zentrum Anatomie / Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Gudrun Brandes - Institut für Zellbiologie im Zentrum Anatomie / Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Thomas Lenarz - HNO-Klinik / Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod294

doi: 10.3205/16hnod294, urn:nbn:de:0183-16hnod2941

Published: March 30, 2016

© 2016 Duda et al.
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Text

Einleitung: Ziel des Projektes „BIO-MEMUC“ ist die Etablierung eines Gewebemodells aus primären Mittelohr-Explantaten neonataler Ratten zur Testung neuer Materialien und Substanzen für die Mittelohrimplantologie (Biomaterialien, Drug-Delivery-Beschichtungen). Im Gewebeverband lassen sich Zell-Zell- bzw. Zell-Material-Interaktionen validierter eruieren als in der herkömmlichen Zellkultur.

„BIO-MEMUC“ soll mit seinem translationalen Ansatz eine bessere Übertragbarkeit von In-vitro-Testergebnissen auf In-vivo-Systeme ermöglichen. Die Etablierung eines geeigneten In-vitro-Testverfahrens für Biokompatibilitäts- und Wirksamkeitsstudien als Alternative zum Tierversuch in der Phase des Screenings sowie die Möglichkeit Gewebe von Tieren, die im Rahmen anderer Projekte verwendet werden, zu nutzen, unterstützen die Reduktion von Tierversuchen und Versuchstieren im Sinne des 3R-Prinzips.

Methoden: Bisher erfolgte die Validierung verschiedener Entnahme- und Kultivierungsmethoden. Bulla tympanicae drei Tage alter Ratten wurden entnommen und in Zellkulturplatten mit einem Standard-Zellkulturmedium über 7 Wochen kultiviert. Die Explantate wurden lichtmikroskopisch hinsichtlich Morphologie und Vitalität untersucht. Außerdem wurde wöchentlich elektronenmikroskopisch die Gewebedifferenzierung bewertet.

Ergebnisse: Die Proben waren über einen Zeitraum von 7 Wochen morphologisch unauffällig und vital. Im Explantat blieben Epithelzellen und Fibroblasten hochdifferenziert und bildeten intensive Zell-Zell-Kontakte.

Schlussfolgerung: Die Versuche sind die Basis zur weiteren Kultivierung des Mittelohrgewebes in speziellen Bioreaktoren. So könnten zukünftig neue Implantatmaterialien beispielsweise unter Infektionsbedingungen auf Verträglichkeit, Wirksamkeit und Haltbarkeit untersucht werden.

Unterstützt durch: Das Projekt „BIO-MEMUC“ wird durch den Forschungsverbund BIOFABRICATION for NIFE unterstützt, welcher von der VolkswagenStiftung und dem Land Niedersachsen gefördert wird.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.