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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Änderung des Therapieziels unter palliativer Chemotherapie: Eine Fallbeschreibung

Meeting Abstract

  • corresponding author Nina Zeller - Universitätsklinik Hamburg Eppendorf, Hamburg
  • Nikolaus Möckelmann - UKE Hamburg Eppendorf, Hamburg
  • Adrian Münscher - UKE Hamburg Eppendorf, Hamburg
  • Rainald Knecht - UKE Hamburg Eppendorf, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod253

doi: 10.3205/16hnod253, urn:nbn:de:0183-16hnod2530

Published: March 30, 2016

© 2016 Zeller et al.
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Text

Einleitung: Die EXTREME-Studie hat gezeigt, dass Patienten mit RM-HNSCC signifikant von einer Ergänzung von Cetuximab zur Cisplatin-basierten First-Line-Therapie im Hinblick auf OS, PFS und Ansprechraten profitierten. Wir stellen einen Fall vor, bei dem in einem Zeitraum von über 2 Jahren eine Kontrolle der Erkrankung bei akzeptablem Allgemeinzustand gelingt.

Methoden: Fallbeschreibung, Literaturübersicht

Ergebnisse: Bei einem 50 jährigen Patienten diagnostizierten wir 06/2013 ein HPV neg./p16 neg. G2 Oropharynxkarzinom der Tonsille rechts mit zervikaler und pulmonaler Metastasierung (cT4a cN3 cM1, UICC Stadium IVC). Er erhielt 6 Zyklen einer palliativen Chemotherapie nach EXTREME Protokoll. Eine Erhaltungstherapie mit Cetuximab 2-wöchentlich, wurde 24 Mal gegeben. Daraufhin kam es zu einer größenprogredienten LK-Metastase zervikal. Es wurde eine Second Line Therapie mit Carboplatin/Paclitaxel eingeleitet. Nach initialer partieller Remission ergab sich nach 6 Zyklen ein erneuter Progress. Er wurde in eine palliative Studie in der Methotrexat verabreicht wurde eingeschlossen. Die pulmonalen Raumforderungen und der Primarius waren nicht mehr nachweisbar. Im interdisziplinären Tumorboard sahen wir nun die Indikation zur lokalen Therapie mit Operation (Neck Dissection) und konsolidierender Bestrahlung zervikal. Der Patient erhielt auf eigenen Wunsch eine definitive Radiochemotherapie mit Mitomycin C und 5-FU.

Schlussfolgerungen: Dieser Fall zeigt ein stabiles Behandlungsergebnis unter palliativer Chemotherapie über 28 Monate. In der Literatur sind ähnliche Fälle beschrieben. Es zeigt sich, dass jede Therapieentscheidung ggf. auch der Wechsel auf eine lokale Therapie (Chirurgie/Bestrahlung) wiederholt neu evaluiert werden muss und das Therapieziel ggf. angepasst werden sollte.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.