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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Einsatz von ONCOFUNCTION in der Tumornachsorge erhöht Sensitivität gegenüber Interventionsbedarf

Meeting Abstract

  • corresponding author Veit Zebralla - HNO-Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
  • Andreas Boehm - HNO-Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
  • Susanne Singer - Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI), Mainz
  • Andreas Dietz - HNO-Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
  • Michael Thiele - Innovationszentrum für Computer-assistierte Chirurgie, Leipzig
  • Thomas Neumuth - Innovationszentrum für Computer-assistierte Chirurgie, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod252

doi: 10.3205/16hnod252, urn:nbn:de:0183-16hnod2523

Published: March 30, 2016

© 2016 Zebralla et al.
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Text

Einleitung: Funktionseinschränkungen durch Kopf-Hals-Tumoren (KHT) und deren Behandlung werden in der Routinenachsorge bislang nicht standardisiert erhoben. Für die „Head and Neck Core Sets“ der „International Classification of Functioning“ (ICF) liegen Empfehlungen für Screening-Instrumente vor, die in die klinische Routine integriert werden sollten. Diese Studie hat zum Ziel, zu prüfen, ob diese Instrumente computerbasiert in der klinischen Nachsorge eingesetzt werden können. Dafür wurde das Modul „OncoFunction“ (OF) entwickelt und in unserer Tumornachsorgeambulanz etabliert. Es besteht aus einem Erfassungsinstrument für die Patienten und einem Auswertetool für den behandelnden Arzt.

Methoden: Seit 2 Jahren wird in unserer Klinik der OF genutzt. Die Teilnahmequoten im Einführungszeitraum 07/2013–12/2013 (A) wurden mit dem im Prüfzeitraum 04/2015-06/2015 (B) verglichen. Die Wirkung der standardisierten Erfassung der Funktionseinschränkungen wurde durch einen Vergleich der Interventionshäufigkeit von A vs. B ermittelt.

Ergebnisse: Von 07/13 bis 10/15 wurden 613 Patienten (487 ♂, 126 ♀) bei 1723 Kontakten in der Tumornachsorge über den OF erfasst. Es zeigte sich eine Zunahme der Patiententeilnahme von 77% (A) auf 87% (B)(p<0,05). In A betrug die Zahl der Interventionen 123 (47,1%) bei den OF-Teilnehmern und 34 (29%) bei den Nichtteilnehmern. In B wurden in der Teilnehmergruppe 24 Interventionen dokumentiert (29%), bei den 16 Nichtteilnehmern 12 (75%). Es zeigte sich, dass es zu einer Negativselektion mit höheren Rezidivraten von Nichtteilnehmern kam.

Diskussion: OF konnte nach kurzer Anlaufphase als hilfreiches Erfassungs- und Dokumentationsinstrument einer strukturierten Tumornachsorge evaluiert werden. Interventionsrelevante Funktionsstörungen konnten gezielter erfasst werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.