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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Aktivierung des Hypoxiesignalwegs in HPV-assoziierten Kopf-Hals-Karzinomen (HNSCC) durch den Hypoxie-induzierten Faktor 1α (HIF1α)

Meeting Abstract

  • corresponding author Steffen Wagner - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Gießen / Forschungslabor, Gießen
  • Jennifer Knuth - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Gießen / Forschungslabor, Gießen
  • Shachi Jenny Sharma - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Gießen, Gießen
  • Claudia Holler - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Gießen, Gießen
  • Claus Wittekindt - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Gießen, Gießen
  • Boyan Garvalov - Institut für Neuropathologie, Universitätsklinikum Gießen, Gießen
  • Till Acker - Institut für Neuropathologie, Universitätsklinikum Gießen, Gießen
  • Jens Peter Klußmann - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Gießen, Gießen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod240

doi: 10.3205/16hnod240, urn:nbn:de:0183-16hnod2408

Published: March 30, 2016

© 2016 Wagner et al.
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Text

Einleitung: Durch Aktivierung des Hypoxie-induzierten Faktors 1α (HIF1α) wird die Transkription einer Reihe von Genen induziert, durch die unter hypoxischen Bedingungen beispielsweise Glykolyse und Angiogenese aktiviert wird. Unter normoxischen Bedingungen wird in vielen soliden Tumoren eine erhöhte Glykolyserate beobachtet, was als Warburg Effekt bekannt ist. HPV-Onkoproteine können zur Stabilisierung von HIF1α beitragen, wodurch ein „Warburg-ähnlicher“ Effekt ausgelöst und HPV-spezifische Eigenschaften von HNSCC wie z.B. das Metastasierungsverhalten und ein möglicher Immunescape begründet sein könnte.

Methode: Komponenten des Hypoxie Signalwegs wurden molekular- und zellbiologischen an Zellkulturen analysiert. Die Expression von Hypoxie-Markerproteinen wurde immunhistochemisch an HNSCC Gewebeproben untersucht und mit klinischen Daten ausgewertet.

Ergebnisse: HPV+ Zelllinien zeigten ein 2,6-fach erhöhtes HIF1α Proteinlevel unter Normoxie und eine stärkere Akkumulation unter Hypoxie verglichen mit HPV- Zelllinien (4,5- vs. 1,6-fach). Membranständige Expression des Hypoxie-Markerprotein Carboanhydrase IX wurde bei HPV+ häufiger als bei HPV- HNSCC gefunden (59% vs. 41%, N=69, p=0,071). Ebenso wurden hohe Werte der Glucoseaufnahme bei HPV+ häufiger als bei HPV- HNSCC gefunden (63% vs. 38%, N=32).

Schlussfolgerung: HPV+ und HPV- Zelllinien unterscheiden sich in Bezug auf die Regulation von HIF1α unter Normoxie sowie Hypoxie. Dieser Unterschied zeigte sich ebenfalls bei HNSCC Gewebeproben in der Expression eines Hypoxie-Markerproteins, sowie in klinischen Parametern wie der Glucoseaufnahme. Die Stabilisierung von HIF1α könnte HPV-spezifische Eigenschaften von HNSCC bedingen, zur Verifizierung der Ergebnisse sollten höhere Fallzahlen analysiert werden.

Unterstützt durch: Verein zur Förderung der Krebsforschung in Gießen e. V.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.