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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Pikosekunden Infrarot Laser (PIRL), ein neues Lasersystem für ein narbenreduziertes Schneiden von Geweben und zur Gewebe-Tumordiagnostik

Meeting Abstract

  • corresponding author Hannes Petersen - Univ. HNO-Klinik, Hamburg
  • Marcel Kwiatkowski - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Hartmut Schlüter - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • R. J. Dwayne Miller - Max-Plack-Institut für Struktur und Dynamik der Materie, Hamburg
  • Rainald Knecht - Univ. HNO-Klinik, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod208

doi: 10.3205/16hnod208, urn:nbn:de:0183-16hnod2086

Published: March 30, 2016

© 2016 Petersen et al.
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Text

Einleitung: Mit der Entwicklung des Pikosekunden Infrarot Lasers (PIRL) resultierten neue Konzepte in der Laserchirurgie, die eine präzisere und gewebeschonendere Operation mit sehr geringer Narbenbildung versprechen. Zudem wird durch die Freisetzung von intakten Biomolekülen während des Ablationsprozesses eine neue Dimension der Diagnostik von Geweben erwartet, die die Differenzierung von Tumoren und gesundem Gewebe auf Proteomebene verspricht.

Methoden: In einer prospektiven Wundheilungsstudie an einem Rattenmodell wurde das Ausmaß der Narbenbildung nach Hautinzision mit dem PIRL histologisch analysiert und mit herkömmlichen Instrumenten verglichen. Zur Analyse der Proteinextraktion wurde Tonsillengewebe mit dem PIRL bestrahlt. Die durch die Bestrahlung desorbierten Moleküle wurden kondensiert und proteomanalytisch untersucht. Die Ergebnisse wurden mit den Verfahren der klassischen Proteinextraktion verglichen.

Ergebnisse: Die Ergebnisse der Wundheilungsstudie zeigten nach Einsatz des PIRL signifikant geringere Maße für die Narbengröße sowohl im Vergleich zum Elektromesser als auch im Vergleich zum Skalpell (p<0,05).

Die Proteinextraktion mittels PIRL ergab im Vergleich zu klassischen Verfahren eine geringere Anzahl an Proteolyseprodukten und eine größere Ausbeute sowohl an Proteinspezies als auch an der Gesamtzahl der identifizierten Proteine.

Schlussfolgerung: Als ein bifunktionales Lasersystem kann der PIRL zukünftig dazu beitragen kosmetische und funktionelle Ergebnisse von chirurgischen Eingriffen zu verbessern. Zudem ergibt sich aus den Ergebnissen ein qualitativ und quantitativ besserer Zugang zu Proteinen aus Gewebeproben und somit eine neue vielversprechende Methode zur Identifizierung von Tumormarkern auf Proteinebene.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.