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Erfassung oropharyngealer HPV-Infektionen im Rahmen der Hamburger City Health Study (HCHS) – ist eine Prävention HPV-assoziierter Oropharynxkarzinome in Zukunft möglich?
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Published: | March 30, 2016 |
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Einleitung: Die innerhalb der letzten Jahre stetig steigende Inzidenz HPV-positiver Oropharynxkarzinome lässt die Bedeutung nicht nur therapeutischer sondern auch präventiver Maßnahmen immer weiter in den Vordergrund rücken. Neben etablierten Methoden zum Nachweis einer HPV-Infektion der Mund- und Rachenschleimhaut, fehlen entsprechende Präventionsmaßnahmen gänzlich.
Studienprotokoll: Im Rahmen der Hamburger City Health Study (HCHS) sollen 45.000 Probanden zwischen 45 und 75 Jahren auf eine oropharyngeale HPV-Infektion hin getestet werden. Dabei sollen onkogene HPV-Viren mittels einer PCR-Analyse aus dem Speichel und aus einem entnommenen Bürstenabstrich der Gaumen- und Zungengrundmandeln bestimmt werden. Im Rahmen der Blutentnahme werden mithilfe eines HPV16-Schnelltests HPV16 L1-Antikörper im Blut und damit das Vorhandensein einer Vorläuferläsion bzw. eines manifesten Karzinoms unmittelbar nachgewiesen. Ergänzend werden von allen Patienten Serumproben zur späteren Bestimmung von HPV-Antikörpern im Blut entnommen. Die Studienlaufzeit beläuft sich auf ca. 6 Jahre. Neben einer epidemiologischen Fragestellung (Prävalenz oropharyngealer HPV-Infektionen der Allgemeinbevölkerung der Stadt Hamburg) sollen auch die unterschiedlichen Methoden auf ihre Validität hin überprüft werden.
Schlussfolgerung: Durch die Entwicklung geeigneter Screening-Methoden zum Nachweis oropharyngealer HPV-Infektionen könnten Patienten primären und sekundären Präventionsmaßnahmen unterzogen und dadurch nicht nur die Entwicklung von Karzinomen eventuell verhindert, sondern Karzinome in frühen Tumorstadien diagnostiziert und die Prognose des weiteren Krankheitsverlaufs maßgeblich beeinflussen werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.