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Malignes Melanom der Nase und Nasennebenhöhlen- ein Fallbericht
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Published: | March 30, 2016 |
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Ein 80jähriger Patient stellte sich mit Epistaxis und Nasenatmungsbehinderung linksseitig seit 4 Monaten vor. Ferner klagte er über ein Druckgefühl in der linken Kieferhöhle, eine Riechminderung links > rechts sowie seit 2 Wochen bestehender Rhinorrhoe. In der linken Kieferhöhle zeigt sich eine solide Raumforderung, welche destruierend in Nasenhaupthöhle, Orbita und ventrale Weichteile vorwuchs. Im linken Kieferwinkels zeigte sich ein vergrößerter Lymphknoten mit zentraler Hypodensität, vereinbar mit einer Lymphknotenmetastase. Immunhistochemisch zeigte sich eine Mutation im NRAS Gen.
Das Maligne Melanom im Bereich der Nase und Nasennebenhöhlen ist eine Rarität. Es stellt nur ca. 1% aller malignen Melanome und ca. 10% der malignen Melanome im Kopf-Hals-Bereich dar.
Therapie der Wahl des Malignen Melanoms der Nasen- und Nasennebenhöhlen-Schleimhaut ist die operative Sanierung des Tumors sowie die Neck dissection beidseits. Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten bietet sich die Midfacial-Degloving-Technik als operativen Zugangsweg an. Ziel ist die vollständige Resektion des Tumors und aller befallenen Lymphknoten. Grenzindikationen bestehen bei randständiger Infiltration der Orbita. Die adjuvante Radio- und Chemotherapie wird bereits seit Jahren angewandt. Die Immuntherapie ist den neuen Leitlinien entsprechend ebenfalls indiziert. Die alleinige Radiochemotherapie bzw. Chemotherapie oder Immuntherapie stellen Alternativverfahren im Falle eines nicht resektablen Tumors dar.
In den an unserer Klinik in den letzten 10 Jahren dokumentierten 5 Fällen mit malignen Melanom der Nasennebenhöhlen kam es nach entsprechender Therapie ausschließlich zu Lokalrezidiven, welche allesamt nach frühestens 5 Jahren auftraten. Lymphknoten- oder Fernmetastasen traten nicht auf.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.