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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Amaurosis als Folge einer isolierten invasiven Aspergillose des Keilbeinhöhlendaches

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod124

doi: 10.3205/16hnod124, urn:nbn:de:0183-16hnod1246

Published: March 30, 2016

© 2016 Kupfer et al.
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Eine invasive Aspergillose im Kopf-Hals-Bereich ist selten. Sie betrifft üblicherweise immunkompromittierte Patienten, ist meist in den Nasennebenhöhlen lokalisiert und wird oft erst bei Auftreten von Komplikationen erkannt. Wir zeigen den Fall einer Patientin mit Amaurosis als Folge einer isolierten invasiven Aspergillose des Keilbeinhöhlendaches, welche erst verzögert diagnostiziert wurde.

Eine 79-jährige Patientin mit CLL wurde uns bei V.a. Mastoiditis vorgestellt mit Cephalgien seit 4 Wochen. CT und MRT 2 Wochen zuvor waren bis auf eine partielle Mastoidverschattung rechts unauffällig gewesen. Bei reizlosen Untersuchungs-Befunden ergab eine aktuelle Dünnschicht CT kein Hinweis auf Mastoiditis. Die regredienten Beschwerden wurden schließlich als infektassoziiert DD Spannungskopfschmerz gewertet. 4 Wochen später erfolgte die Vorstellung in der Augenklinik bei akuter Amaurosis rechts, die zunächst mit Cortison bei V.a. AION behandelt wurde. Eine MRT zeigte aber einen invasiven Prozess am Keilbeinhöhlendach sowie einen asymptomatischen ACI-Verschluss rechts. Eine Notfall-OP bestätigte einen isolierten Pilzrasen mit Osteodestruktion am Keilbeinhöhlendach rechts, welche retrospektiv auch bei genauer Betrachtung der vorausgegangenen CTs zu sehen war. Unter Variconazol ergibt sich 3 Monate nach OP kein Hinweis auf Rezidiv bei noch leichten Schmerzen und verbessertem Visus.

Conclusio: Insbesondere bei immunkompromittierten Patienten sollte bei persistierenden Cephalgien an eine invasive Aspergillose der Nasennebenhöhlen gedacht werden. Diese kann auch nur lokalisiert auftreten und schwere Komplikationen verursachen. Radiologisch ist auf umschriebene Schleimhautverdickungen und Knochenarrosionen zu achten. Eine sofortige operative und antimykotische Therapie ist essentiell.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.