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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Peritonsillarabszess – was bringt die kraniale Tonsillotomie?

Meeting Abstract

  • corresponding author Stavroula Ziogou - Hals-Nasen-Ohren Klinik/Kliniken Maria Hilf, Mönchengladbach
  • Jochen Windfuhr - Hals-Nasen-Ohren Klinik/Kliniken Maria Hilf, Mönchengladbach
  • Laura Timm - Hals-Nasen-Ohren Klinik/Kliniken Maria Hilf, Mönchengladbach
  • Mehregan Nematian-Samani - Hals-Nasen-Ohren Klinik/Kliniken Maria Hilf, Mönchengladbach

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod122

doi: 10.3205/16hnod122, urn:nbn:de:0183-16hnod1220

Published: March 30, 2016

© 2016 Ziogou et al.
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Outline

Text

Einleitung: Beim Peritonsillarabszess (PTA) wird vielfach ausschließlich eine Inzisionsdrainage (ID) vorgenommen, was regelhaft ein schmerzhaftes Nachspreizen erfordert. Deswegen wurde an unserer Klinik die ID um eine kraniale Tonsillotomie (KTT) ergänzt, um eine zuverlässige Abszessdrainage sicherzustellen und Gewebe für die histologische Untersuchung zu gewinnen.

Material und Methoden: In einer retrospektiven Untersuchung wurden die Daten von 73 Patienten des Zeitraums Januar bis Oktober 2015 ausgewertet im Hinblick auf: Befund nach zwei Wochen, laborchemische Entzündungswerte, Verweildauer, Nachblutungen, Nachspreizen der Abszesshöhle sowie Schmerzintensität.

Ergebnisse: Die bei der Erstuntersuchung erhöhten CRP-Werte (Mittelwert 8,95 g/dl; Median 8 g/dl) reduzierten sich nach einer durchschnittlichen Verweildauer von 3 Tagen rasch (Mittelwert 2,2 g/dl; Median 1,8 g/dl), eine Leukozytose war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr nachweisbar. In keinem Fall war ein Nachspreizen erforderlich, ein Nachblutungsereignis blieb aus. Nach dem Eingriff gaben die Patienten eine Schmerzintensität von durchschnittlich 1.84 (1.Tag), 1.43 (2.Tag) und 0.79 (3.Tag) auf der 10-stufigen Visuell-Analog-Skala an. Operative Revision waren nicht erforderlich, nur ein einziger Patient entwickelte kontralateral einen PTA. Histologisch fand sich bei keinem Patienten ein Malignom.

Schlussfolgerung: Das Konzept der ID mit KTT erfordert zwar eine Vollnarkose, ist dafür aber ein sicheres und postoperativ schmerzarmes Verfahren. Die Patienten profitieren von der kurzen stationären Liegedauer und komplikationsfreiem Verlauf, das nach alleiniger Inzisionsdrainage erforderliche schmerzhafte Nachspreizen ist nicht erforderlich. Gleichzeitig wird das Risiko eines verkannten okkulten Malignoms eliminiert.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.