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Ausgedehnte zervikale Infektionen mit externer Abszessdrainage
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Published: | March 30, 2016 |
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Einleitung: Infektionen in den Halsweichteilen können potenziell lebensbedrohlich sein. Es besteht die Gefahr der Ausbreitung in das Mediastinum, der Sepsis und der Einengung der oberen Atemwege.
Material und Methoden: Um den Verlauf der zervikalen Infektionen in unserer Klinik zu analysieren, haben wir retrospektiv die Patientenakten im Zeitraum vom 01.01.13 bis 31.10.15 ausgewertet, die mit der Einweisungsdiagnose Halsabszess aufgenommen wurden.
Ergebnisse: Insgesamt stellten sich 83 Patienten mit Halsabszessen in verschiedenen Lokalisationen vor. Davon benötigten 16 eine erweiterte externe zervikale Drainage. Die häufigsten Symptome waren Schmerzen und Schwellung zervikal, begleitet bei allen Patienten von einer Erhöhung des CRP-Wertes (Median:195,2mg/l). Bei 31,3% der Patienten waren mehrere Halsregionen betroffen. In 7 Fällen (43,8%) entwickelte sich eine Mediastinitis und bei 2 (12,5%) eine Obstruktion der oberen Atemwege, die eine Tracheotomie benötigte.
Die primäre Infektion war in 18,8% tonsillogen, in 18,8% dentogen, in 25% unklar. Andere Ursachen waren Hautinfektionen, eine Osteomyelitis des Sternoklavikulargelenkes, Fremdkörper und eingeschmolzene Lymphknoten.
Die mikrobiologischen Abstriche ergaben ein sehr weites Erregerspektrum; der häufigste Erreger war ein Staphylococcus aureus. In nur einem Fall war ein multiresistenter Keim nachweisbar und zwar ein MRSA.
Schlussfolgerung: Trotz der Ära der Antibiotika können bis heute einfache Infektionen im Kopf,- Halsbereich unter Umständen zur Abszedierung führen und zuweilen schwerwiegende vitale Komplikationen verursachen.
Die Auswertung unserer Fälle hat gezeigt, dass eine ausgedehnte Abszessdrainage in Kombination mit einer breitbandigen antibiotischen Therapie die Behandlung der Wahl ist.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.