gms | German Medical Science

87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Experimentelle Pilotstudie zur Evaluierung der Haptik roboter-assistierter Operationssysteme in der Kopf-Hals-Chirurgie

Meeting Abstract

  • Daniel Thomas Friedrich - HNO Uniklinik Ulm, Ulm
  • Jens Greve - HNO Uniklinik Ulm, Ulm
  • Lutz Dürselen - Institut für unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Ulm
  • Thomas Karl Hoffmann - HNO Uniklinik Ulm, Ulm
  • Patrick Johannes Schuler - HNO Uniklinik Ulm, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod073

doi: 10.3205/16hnod073, urn:nbn:de:0183-16hnod0730

Published: March 30, 2016

© 2016 Friedrich et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Roboterassistierte Operationssysteme können konventionelle Verfahren bisher nicht als Standard im Kopf-Hals-Bereich ablösen. Neben erhöhtem Kosten-/Zeitaufwand verhindert ein vermutetes Defizit an Haptik und taktilem Feedback größere Akzeptanz, wobei die Thematik speziell für den Kopf-Hals-Bereich bisher kaum objektiv untersucht ist.

Methoden: Zur Evaluierung der Instrumentenbedienung wurden für die Grundqualitäten Druck und Zug experimentelle Modelle etabliert. Für das Zugexperiment wurden unterschiedliche Metallfedern in Blackboxen, für das Druckexperiment optisch identische Silikonkissen, jeweils mit definierter Härte, verwendet. In beiden Experimenten wurden jeweils die Instrumente (I) daVinci Roboter, (II) Flex-Roboter, (III) Standard-Blakesley und (IV) Hand getestet. Die Probandengruppe (n=15) bestand jeweils zur Hälfte aus operativ erfahrenen und unerfahrenen Medizinern. Die Reihenfolgen der Modalitäten und Proben wurden randomisiert. Das visuelle Feedback wurde nicht unterbunden. Die Auswertung erfolgte durch eine Permutationsanalyse mit üblichen statistischen Maßzahlen und Signifikanzen.

Ergebnisse: Das Zugexperiment zeigte signifikante Vorteile der Hand gegenüber dem daVinci- und Flex-System, auch konventionelle Instrumente waren dem daVinci überlegen. Im Druckexperiment ließ sich ein signifikanter Vorteil für die Hand und die konventionellen Instrumente gegenüber dem daVinci feststellen. Flex und daVinci liefern vergleichbare Ergebnisse.

Schlussfolgerung: Der natürliche Tastsinn ist in den Haptik-Experimenten anderen Modalitäten überlegen und dient als Referenz. Die Ergebnisse lassen einen Vorteil der konventionellen Instrumente gegenüber roboter-assistierten Verfahren vermuten. Das visuelle kann das haptische Feedback nicht vollständig kompensieren.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.