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Einleitung: Die Rekrutierung von Immunzellen zum Ort der Infektion oder Gewebeschädigung ist grundlegender Bestandteil von Entzündungsreaktionen. Wie zirkulierende Leukozyten eine geeignete Stelle für die Auswanderung aus dem Gefäßsystem in das Gewebe finden ist größtenteils ungeklärt.

Methoden: Am M. cremaster von narkotisierten CX3CR-1GFP/+ Mäusen wurden die einzelnen Schritte des leukozytären Extravasationsprozesses mit Hilfe der Intravitalmikroskopie untersucht. Affinitätsänderungen von leukozytären Integrinen wurden durchflusszytometrisch bestimmt. Die Expression von Adhäsions- und Signalmolekülen auf dem mikrovaskulären Gefäßendothel wurde mittels Konfokalmikroskopie analysiert.

Ergebnisse: In dieser Studie beschreiben wir erstmals eine bislang unbekannte Funktion von Thrombozyten als Wegweiser, welche Leukozyten zum Ort des Entzündungsgeschehens führen: Unmittelbar nach Einsetzen der Entzündungsreaktion adhärieren zirkulierende Thrombozyten an bestimmten Stellen des venulären Gefäßendothels, was diesen zellulären Bestandteilen des Blutes ermöglicht, neutrophile Granulozyten und inflammatorische Monozyten über CD40-CD40L-abhängige Interaktionen “einzufangen”. Dabei verursacht das Binden von leukozytärem PSGL-1 an P-Selektin ERK1/2 MAPK-abhängige Konformationsänderungen leukozytärer Integrine, welche die Extravasation von neutrophilen Granulozyten und inflammatorischen Monozyten in das perivaskuläre Gewebe fördern. Die Blockade dieser Thrombozyten-Leukozyten-Interaktionen führte umgekehrt zu fehlgeleiteter, ineffizienter Leukozytenrekrutierung.

Schlussfolgerungen: Interaktionen zwischen Thrombozyten, Leukozyten und Endothelzellen sind entscheidend für die Gewährleistung einer effektiven Immunantwort.

Unterstützt durch: Sonderforschungsbereich (SFB) 914 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und LMUexcellent (Exzellenzinitiative des BMBF)

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.