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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Präoperative Analgesie bei Tonsillektomie: Welchen Einfluss hat eine präventive Gabe von Ibuprofen 600mg bei Erwachsenen auf die postoperative Schmerzsymptomatik

Meeting Abstract

  • corresponding author Iris Zweyer - Evangelisches Krankenhaus, HNO-Abt., Düsseldorf
  • Paulette Dountsop - HNO/Evangelisches Krankenhaus, Düsseldorf
  • Christian Caspers - Anästhesie/ Evangelisches Krankenhaus, Düsseldorf
  • Ulrich Harréus - HNO/ Evangelisches Krankenhaus, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod045

doi: 10.3205/16hnod045, urn:nbn:de:0183-16hnod0457

Published: March 30, 2016

© 2016 Zweyer et al.
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Text

Die Tonsillektomie ist eine der am häufigsten durchgeführten Operationen im HNO-Bereich. Die Verringerung postoperativer Schmerzen ist dabei eine bleibende Herausforderung. Ein im klinischen Alltag häufig eingesetzter Wirkstoff in diesem Zusammenhang ist Ibuprofen. Neben der üblicherweise postoperativ beginnenden Schmerztherapie, gibt es auch Ansätze einer präventiven präoperativen Analgesie. In einer aktuellen Untersuchung zu diesem Thema konnte bei Kindern, die während der Narkoseeinleitung 10mg/kgKG Ibuprofen (i.v.) erhalten haben, ein signifikant reduzierter postoperativer Analgetika Bedarf nachgewiesen werden (Moss et al., 2014).

In der Vorliegenden Studie wurde untersucht, ob ein präoperativer Therapiebeginn mit Ibuprofen 600mg die postoperativen Schmerzen stärker reduzieren kann als eine rein postoperative Analgesie. Dazu wurden erwachsenen Patienten, bei denen die Indikation zur elektiven Tonsillektomie besteht, in einer Beobachtungsstudie zum postoperativen Schmerzempfinden befragt. Erfasst wird die subjektive Schmerzeinschätzung durch eine visuelle Analogskala und der Verbrauch von zusätzlicher Bedarfsanalgesie in Form von Dipidolor s.c. Analysiert wurde darüber hinaus das Nachblutungsrisiko, welches im Zusammenhang mit NSAR-Gaben in der Literatur bis dato kontrovers diskutiert wird.

Die Gabe von Ibuprofen präoperativ führte im untersuchten Patientenkollektiv zu einer Reduktion der postoperativen Schmerzen und zu einem verringerten Analgesie Bedarf. Auswirkungen auf das Nachblutungsrisiko wurden nicht nachgewiesen.

Die präoperative Gabe von Ibuprofen scheint geeignet, die postoperativen Schmerzen nach Tonsillektomie zu verringern.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.