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Nachblutungen nach Mikroskop-gestützter Tonsillektomie: eine retrospektive Kohortenstudie
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Published: | March 30, 2016 |
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Einleitung: Der Gefäßdurchmesser im Bereich der Tonsillenkapsel nimmt statistisch signifikant von innen nach außen zu [1]. Daher stellte sich die Frage, ob bei kapselnaher Präparation und Blutstillung unter mikroskopischer Sicht die Nachblutungsraten nach Tonsillektomie (TE) in Dissektionstechnik vermindert werden können.
Methoden: Retrospektiver Kohortenvergleich (Zeitraum: 12.2003 - 12.2008) von TE-Patienten und deren NBLR sowie der Operationspflichtigkeit (R: return to theatre, N: no return, 0: am OP-Tag, 1: nach dem OP-Tag).
Ergebnisse: Insgesamt wurden 890 Patienten (365 M, 525 W) mit einem medianen Alter von 25,0 +/- 15,2 Jahren (SD) untersucht; die Mikroskop-gestützte (M+) TE erfolgte bei 187 Patienten. Operationspflichtige Nachblutungen (NBL) traten bei M+ TE am OP-Tag (R0) bei 0,53% sowie danach (R1) bei 1,07% der Fälle auf; N0-NBL bei 0,53% sowie N1-NBL bei 3,21%. Bei konventioneller Technik (M-) waren die NBLR: R0 – 0,14%, R1 – 1,56%, N0 – 0,28% und N1 – 3,70%.
Schlussfolgerung: Es ergaben sich keine Unterschiede hinsichtlich der Nachblutungsraten nach Tonsillektomie bei Verwendung eines Operationsmikroskops im Vergleich zur konventionellen Technik.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.