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Funktionelle Charakterisierung von T-Zellen aus der Tonsilla palatina bei chronischer Tonsillitis und Peritonsillarabszess
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Published: | March 30, 2016 |
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Eine funktionelle Charakterisierung der T-Zellen aus der Tonsilla palatina könnte zum besseren Verständnis und Behandlung der chronischen Tonsillitis und des Peritonsillarabszess beitragen.
Mittels Durchflusszytometrie wurden 10 volljährige Patienten mit chronischer Tonsillitis und 7 Patienten mit Peritonsillarabszess (9 männlich, 8 weiblich, medianes Alter: 31 Jahre) auf die Expression verschiedener T-Zell-Oberflächenmoleküle im Tonsillengewebe und Blut untersucht.
Statistisch ergab sich kein Unterschied zwischen dem prozentualen Anteil von T-Helferzellen im Tonsillengewebe bei chronischer Tonsillitis und Peritonsillarabszess (Wilcoxon-Test; p = 0,6). Dagegen hatten Patienten mit chronischer Tonsillitis geringere Anteile an T-Helferzellen im Blut als Patienten mit Peritonsillarabszess (p = 0,071). Der höhere Anteil bei Patienten mit Peritonsillarabszess könnte durch die akute, systemische, bakterielle Entzündung erklärt werden. Patienten mit chronischer Tonsillitis hatten im Vergleich zu Patienten mit Peritonsillarabszess im Tonsillengewebe einen signifikant höheren Anteil an PD1+ in CD4+ T-Zellen (p = 0,026) als Zeichen der T-Zell-Erschöpfung infolge chronischer Infektion. Es ergaben sich signifikante Unterschiede zwischen den Anteilen für CD11a+high CD122+ T-Zellen in Tonsillengewebe zwischen chronischer Tonsillitis und Peritonsillarabszess (p = 0,027), wobei die Co-Expression dieser Moleküle auf T-Zell-Gedächtniszellen zu finden war.
Die T-Zell-Funktion in der Tonsilla palatina zeigt bei chronischer Entzündung und akuter abszedierender Entzündung unterschiedliche Muster, und das sowohl lokal im Tonsillengewebe als auch systemisch im Blut.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.