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87th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

04.05. - 07.05.2016, Düsseldorf

Beurteilung laryngealer Läsionen mit in einem Operationsmikroskop integrierter optischer Kohärenztomographie

Meeting Abstract

  • corresponding author Anna Sophie Englhard - HNO, LMU, München
  • Veronika Volgger - HNO, LMU, München
  • Christian S. Betz - HNO, LMU, München
  • Tom Betz - HNO, LMU, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Düsseldorf, 04.-07.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16hnod011

doi: 10.3205/16hnod011, urn:nbn:de:0183-16hnod0110

Published: March 30, 2016

© 2016 Englhard et al.
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Text

Einleitung: Die Entnahme von Gewebeproben mit anschließender histopathologischer Begutachtung dient der diagnostischen Einordnung verschiedener laryngealer Veränderungen. Die optische Kohärenztomographie (OCT) ist eine nicht invasive Methode, die bereits während der Endoskopie eine hochauflösende Darstellung der Gewebeschichtung ermöglicht. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob mithilfe der OCT, die in ein Operationsmikroskop integriert wurde, laryngeale Veränderungen unterschiedlicher Histologie schon intraoperativ differenziert werden können.

Methoden: 33 Patienten wurden prospektiv im Rahmen einer Mikrolaryngoskopie mit einem Operationsmikroskop mit integrierter OCT (OPMedT iOCT-camera, HS Hi-R 1000G-microscope, Haag-Streit Surgical GmbH, Wedel, Deutschland) untersucht. Die OCT-Diagnose wurde mit der histopathologischen Diagnose der entnommenen Gewebeproben verglichen.

Ergebnisse: Um das OCT-Mikroskop zu bedienen, war etwas Übung nötig. Laryngeales Gewebe konnte mit einer hohen Auflösung (28 µm) und einer variablen Eindringtiefe (maximal 1,2 mm, durchschnittlich 0,6 mm) dargestellt werden. Die OCT zeigte Störungen der horizontalen Gewebeschichtung bei Dysplasien und die Unterbrechung der Basalmembran bei allen Karzinomen. Tumorgrenzen wurden präzise dargestellt. Bildbearbeitung ermöglichte eine dreidimensionale Rekonstruktion der untersuchten Raumforderungen. Mit der OCT wurden 79 % der laryngealen Läsionen korrekt identifiziert.

Zusammenfassung: Mithilfe der in ein Operationsmikroskop integrierten OCT konnten laryngeale Veränderungen differenziert und Tumorgrenzen erkannt werden. Die Bildqualität war teilweise eingeschränkt. Weiterführende Studien sind nötig, um die klinische Bedeutung dieser Methode einzuordnen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.