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86th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Seltene Differentialdiagnose einer cervikalen Raumforderung

Meeting Abstract

  • corresponding author Linn Sorge - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Jena
  • Orlando Guntinas-Lichius - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Jena
  • Thomas Bitter - Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Jena

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod712

doi: 10.3205/15hnod712, urn:nbn:de:0183-15hnod7125

Published: June 10, 2015

© 2015 Sorge et al.
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Text

Einleitung: Lymphangiektasien sind seltene lymphatische Dysplasien, die im Gegensatz zu Lymphangiomen durch eine Dilatation von Lymphgefäßen ohne Proliferation gekennzeichnet sind. Am häufigsten manifestieren sie sich pulmonal oder intestinal.

Fall: Eine 43-jährige Patientin wurde uns mit V.a. eine laterale Halszyste links aufgrund einer zufällig in einer MRT-Untersuchung aufgefallenen supraclavulär gelegenen, ovalären, glatt begrenzten 24x12x17 mm großen Raumforderung vorgestellt. Palpatorisch war keine Raumforderung zu eruieren. Allerdings fand sich im Ultraschall eine zystische Struktur mit Flusszeichen. Diese wurde präoperativ punktiert. In der Punktionszytologie ergab sich der Nachweis massenhaft lymphoider Zellen, Erythrozyten sowie wenige neutrophile Granulozyten ohne Anhalt für Malignität. Zur sicheren Klärung der Dignität erfolgte die Exstirpation der Raumforderung. Intraoperativ fand sich eine zystische Raumforderung direkt dem linken Venenwinkel aufliegend, welche im kranialen Verlauf in den Truncus jugularis sinister überging. Intraoperativ entleerte sich aus einer Läsion in der Raumforderung chylusartige Flüssigkeit. In Zusammenschau der Befunde wurde die Raumforderung als ektatischer Ductus lymphaticus diagnostiziert. Die Operation wurde auf einen Verschluss und Deckung der Läsion beschränkt .

Schlussfolgerung: Die Manifestation einer Lymphangiektasie im Kopf-Hals-Bereich ist sehr selten, sollte aber als Differentialdiagnose einer cervikalen Raumforderung in Betracht gezogen werden. Häufig ist keine Therapie notwendig. Konsekutive Lymphödeme und Lymphfisteln bei Abflussbehinderung durch die Ektasie werden in der Regel konservativ behandelt.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.