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86th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Exazerbierte therapierefraktäre Schmerzen und Odynophagie mit rezidivierenden kollaptischen Episoden

Meeting Abstract

  • corresponding author Benedikt Kramer - HNO-Universitätsklinik Mannheim, Mannheim
  • Johannes Schultz - HNO-Universitätsklinik Mannheim, Mannheim
  • Karl Hörmann - HNO-Universitätsklinik Mannheim, Mannheim
  • Dorotheea Cazan - HNO-Universitätsklinik Mannheim, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod704

doi: 10.3205/15hnod704, urn:nbn:de:0183-15hnod7041

Published: June 10, 2015

© 2015 Kramer et al.
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Text

Überblick: Das Eagle-Syndrom (ES) beschreibt einen symptomatisch verlängerten Processus stylohyoideus (PS) – oder ein kalzifiziertes Ligamentum stylohyoideum. Symptome wie Dys- oder Odynophagie, Fremdkörpergefühl, Gesichts- und Halsschmerzen lassen sich durch Druck auf die Nn. glossopharyngeus, vagus oder trigeminus, sowie durch Einklemmung der Halsgefäße (ACC und VJ) erklären. Kopf- und Kaubewegungen können als Trigger fungieren. Die Diagnose erfolgt über die körperliche Untersuchung und radiologische Verfahren. Üblicherweise wird das ES chirurgisch durch intraorale oder transzervikale Kürzung und Abtragung des PS behandelt.

Verlauf: Ein 50-jähriger Patient stellte sich mit seit Monaten progredienter Dys- und Odynophagie sowie exazerbierten zervikalen Schmerzen bei verlängertem PS links vor. Der Patient wurde zur transoralen Resektion desselbigen aufgenommen. Im präoperativen Verlauf kam es gehäuft zu schmerzinduzierten von starker Übelkeit begleiteten ca. 30–60 Sekunden andauernden kollaptischen Episoden, ohne Besserung auf hochdosierte Schmerzmedikation. Während der Narkoseeinleitung wurden plötzlich mit Übelkeit assoziierte Bradykardien und rezidivierende asystole Episoden registriert, sodass die Anlage eines peripheren Schrittmachers notwendig wurde. Postoperativ war der Patient schmerzfrei und zu jedem Zeitpunkt kreislaufstabil.

Schlussfolgerungen: Der elongierte PS scheint hier intermittierend Druck auf den Sinus caroticus ausgeübt zu haben – mit starkem Vagusreiz begleitet von Übelkeit, Bradykardien, Bewusstseinsverlust bis hin zu einem Sinusarrest. Das präoperative Monitoring von Kreislaufparametern sollte in diesen Fällen integraler Bestandteil des stationären Überwachungskonzepts bei symptomatisch verlängertem PS sein.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.