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86th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Eine seltene Differentialdiagnose bei parapharyngealen Raumforderungen

Meeting Abstract

  • corresponding author Benedikt Höing - HNO-Klink, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Anke Schlüter - HNO-Klink, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Nicola Rothmeier - HNO-Klink, Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Stephan Lang - HNO-Klink, Universitätsklinikum Essen, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod703

doi: 10.3205/15hnod703, urn:nbn:de:0183-15hnod7031

Published: June 10, 2015

© 2015 Höing et al.
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Text

Einleitung: Als Schwannome werden benigne Tumore bezeichnet, die von den Gliazellen des peripheren Nervensystems (Schwannsche Zellen) ausgehen und meist solitär auftreten. Schwannome machen insgesamt weniger als 0,5% aller Kopf-Hals-Neoplasien aus und werden zumeist zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr manifest.

Anhand dieses Fallberichts soll der Krankheitsverlauf bei einer 55-jährigen Patientin vorgestellt werden, die ein Schwannom im rechten Oropharynx aufwies.

Anamnese und Befund: Die Patientin wurde mit einem Druckschmerz an der rechten Kieferseite sowie leichter Dysphagie in unserer Poliklinik vorstellig. Bei der Oropharyngoskopie zeigten sich eine 2–3 cm durchmessende, prallelastische Vorwölbung der Gaumenbögen auf der rechten Seite sowie eine geringgradige Kieferklemme.

Diagnostik: Die CT Schädel/Hals zeigte eine scharf abgrenzbare, 5 x 2 x 3,5 cm messende Raumforderung parapharyngeal. Eine sicherere Abgrenzung zur tiefen Parotisloge war nicht möglich. Die im Rahmen einer Panendoskopie gewonnene Gewebeprobe sicherte die Diagnose eines Schwannoms.

Therapie: Durch einen transoralen Zugang mit entsprechender Schnittführung entlang des Weichgaumens konnte das Schwannom komplett reseziert werden. Der peri- und postoperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos.

Ergebnis: Bei einer ambulanten Wiedervorstellung der Patientin drei Monate postoperativ war die Patientin subjektiv beschwerdefrei. Es zeigten sich reizlose Wundverhältnisse.

Schlussfolgerung: Hinter einer enoralen Raumforderung des Gaumens kann sich neben den klassischen Differentialdiagnosen (wie Oropharynxkarzinom oder Abszess) auch ein Schwannom verbergen. Aufgrund seiner umkapselten Struktur ist bei gut zugänglicher Lage eine vollständige Resektion von enoral möglich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.