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86th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Rezidivierende lageabhängige Drehschwindelanfälle, kann das BPLS sein?

Meeting Abstract

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  • corresponding author Andreas Dittberner - Hals-Nasen-Ohrenklinik, Uniklinik Erlangen, Erlangen
  • Thomas Meusel - Hals-Nasen-Ohrenklinik, Uniklinik Erlangen, Erlangen
  • Christoph Brase - Hals-Nasen-Ohrenklinik, Uniklinik Erlangen, Erlangen
  • Heinrich Iro - Hals-Nasen-Ohrenklinik, Uniklinik Erlangen, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod701

doi: 10.3205/15hnod701, urn:nbn:de:0183-15hnod7012

Published: June 10, 2015

© 2015 Dittberner et al.
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Text

Einleitung: Hämangioblastome des ZNS treten hauptsächlich im Bereich des Kleinhirns, des Hirnstamms oder des Rückenmarks auf. Typisch sind zerebelläre Symptome wie Ataxie, Adiadochokinese, Hypermetrie, Muskelhypotonie, Hyperkinesen als Kleinhirntremor oder Akinesen. Beim von Hippel-Lindau-Syndrom treten Tumore des endolymphatischen Sacks mit Innenohrschwerhörigkeit, Tinnitus und Schwindel (10%) auf.

Fallbericht: Im Fall zeigte sich bei einem Patienten 26J, ohne Anhalt für ein von Hippel-Lindau-Syndrom, bei einem linksseitigen, bildmorphologisch 4,3 x 3,6 x 2,8 cm messenden Hämangioblastom der linken Kleinhirnhemisphäre, als primäres Symptom ein lageabhängiger heftiger Drehschwindel mit rotatorischen Nystagmen, Übelkeit und Erbrechen. Eine Besserung trat nach Lagerungsmanövern auf. Bis zum MRT am 18. Tag nach erstmaligem Auftreten der Schwindelsymptomatik wurde der Patient initial 6 Tage unter stationären Bedingungen in einem KHS der Schwerpunktversorgung ausführlich internistisch abgeklärt, sowie mehrmals konsiliarisch einem versierten Neurologen vorgestellt. Bis zur Aufnahme am Universitätsklinikum wurde mehrere Tage mit Verdacht auf BPLS behandelt. Eine konsiliarische Vorstellung in der Neurologie, mit Drängen auf eine Bildgebung, zeigte den Tumor. Operation am selben Tag.

Ergebnis: Eine ca. 4,3 x 3,6 x 2,8 cm zystische Struktur in der linken Kleinhirnhemisphäre mit Mittellinienüberschreitung nach rechts und eine ca. 1,6 x 1,5 x 1,3 cm messende Kontrastmittel-affine Formation. Kompression des vierten Ventrikels. Histopathologischer Nachweis Hämangiom WHO Grad 1.

Schlussfolgerung: Bei Differenzialdiagnosen sollten seltene Kleinhirntumore in Erwägung gezogen werden. Eine zeitnahe Bildgebung bei prolongierter Symptomatik erscheint sinnvoll.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.