Article
Risiken und Komplikationen der Patientenlagerung bei Routineeingriffen im HNO-OP
Search Medline for
Authors
Published: | March 26, 2015 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Lagerungsschäden bei operativen Eingriffen werden im Allgemeinen als vermeidbare Komplikationen interpretiert und oft schuldhaft dem Operateur angelastet. Zwecks Prävention solcher Komplikationen wird seit einigen Jahren die systematische Anwendung speziell auf OP-Bereiche abgestimmter „Safety-Checks“ (Critical Incident Reporting System (CIRS) etc.) empfohlen. Die Effizienz dieser Maßnahmen bei HNO-Routineeingriffen ist bisher wenig untersucht.
Methode: Systematische Analyse anonymer CIRS-Meldungen der vergangenen 3 Jahre des hiesigen Klinikums, sowie Prüfung und Aufarbeitung unerwünschter Einzelereignisse.
Ergebnisse: Eine genaue Aussage über die Häufigkeit lagerungsbedingter Schädigungen ist schwer zu treffen, da sich beispielsweise Nervenschädigungen rasch zurückbilden und selten dokumentiert sind. Das Risikopotential bei HNO-Eingriffen scheint höher zu sein, als allgemein angenommen wird. Vor allem bei Besonderheiten des Patienten wie z.B. degenerative HWS-Erkrankungen und Adipositas steigt das Risiko für Lagerungsschäden.
Schlussfolgerung: In der Kopf-Halschirurgie existieren vergleichsweise wenige Erfahrungsberichte und Studien zur Vermeidung von intraoperativen Lagerungsschäden. Unabdinglich aber ist die Berücksichtigung der individuellen Situation des Patienten und ggf. anatomischer Varianten.
Durch die Analyse mit CIRS können vergleichsweise einfach kleine, aber oft bedeutende Systemfehler aufgedeckt werden, was zu Änderungen des Prozessablaufes und somit zur Verbesserung der Behandlungsqualität und -sicherheit führen kann. Dazu ist es notwendig, noch konsequenter bemerkte Fehler und Zwischenfälle im CIRS zu dokumentieren und die dadurch neu gewonnen Erkenntnisse möglichst umgehend zu kommunizieren und in die Praxis umzusetzen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.