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86th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Keimbesiedelung der Tubenschleimhaut und Notwendigkeit einer perioperativen Antibiose bei Ballondilatation der Eustachischen Röhre (BET)

Meeting Abstract

  • corresponding author Martin Lehmann - Klinikum Bielefeld, Bielefeld, Deutschland
  • Stefanie Schröder - HNO-Klinik, Bielefeld
  • Tarek Abdel-Aziz - HNO-Klinik, Bielefeld
  • Jörg Ebmeyer - HNO-Klinik, Bielefeld
  • Holger Sudhoff - HNO-Klinik, Bielefeld

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod399

doi: 10.3205/15hnod399, urn:nbn:de:0183-15hnod3998

Published: March 26, 2015

© 2015 Lehmann et al.
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Text

Einleitung: Wir führen seit 2009 die Ballondilatation der Eustachischen Röhre zur Behandlung chronisch obstruktiver Tubenventilationsstörungen in unserer Klinik durch. Bei der Tubendilatation wird transnasal-endoskopisch ein Ballonkatheter über das pharyngeale Tubenostium in den cartilaginären Anteil der Tuba Eustachii eingeführt und der Ballon mit einem Druck von 10 bar für 2 Minuten dilatiert. Bisher haben wir die Patienten ab der Operation für 5 Tage mit Ciprobay 2 x 500 mg p.o. zur Infektionsprophylaxe behandelt. Ziel der hier vorstellten Untersuchung war es die Notwenigkeit dieser Antibiose zu überprüfen.

Methode: Wir sendeten von 40 Patienten die Spitze des Ballonkatheters und einen Abstrich von Nase und Rachen zur mikrobiologischen Untersuchung ein. Jeweils 20 Patienten erhielten keine Antibiotikaprophylaxe und die anderen 20 Patienten erhielten Ciprobay 2 x 500 mg p.o. für 5 Tage. Mindestens 2 Wochen postoperative wurden die Patienten nach dem Vorliegen von Infektionszeichen oder einer Otitis media befragt.

Ergebnisse: Keiner der Untersuchten in beiden Gruppen gab eine postoperative Infektion an. Von den eingesendeten Ballonkatheterspitzen aus der Tuba auditiva waren 12 steril, 2 enthielten Standortflora, 4 Corynebakterien, 6 Staphylokokkus epidermidis, 1 Staphylokokkus hominis, 3 Staphylokokkus aureus, 1 Bacillus spp. und 1 Proteus mirabilis.

Schlussfolgerung: Die Schleimhaut der Eustachischen Röhre schein nur in geringem Ausmaß Keimbesiedelt zu sein. Eine Antibiotikaprophylaxe im Rahmen der Tubendilatation erscheint nicht sinnvoll. Einzig bei postoperativem Wangenemphysem ist eine Antibiose zu empfehlen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.