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86th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Kinom und cochleäre Spiralganglienzellen (cSGZ): Inhibitoren von Proteinkinasen beeinflussen auch die Neuritenlänge von cSGZ

Meeting Abstract

  • corresponding author Marlen Bernhardt - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
  • Wafaa Shehata-Dieler - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
  • Allen Ryan - UCSD San Diego, La Jolla San Diego, USA
  • Rudolf Hagen - HNO-Universitätsklinik Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod308

doi: 10.3205/15hnod308, urn:nbn:de:0183-15hnod3087

Published: March 26, 2015

© 2015 Bernhardt et al.
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Einleitung: Das Wachstum von Spiralganglienneuronen in Zellkulturen kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. In Vorarbeiten wurde gezeigt, dass selektive Inhibitoren von Proteinkinasen die Neuritenanzahl cochleärer Spiralganglienzellen vermindern. Im menschlichen Genom sind insgesamt 518 verschiedene Proteinkinasegene bekannt (Kinom). Ein Screening von 160 Proteinkinaseinhibitoren auf ihren Einfluss auf das Wachstum von cSGZ zeigte jetzt auch eine Hemmung des Längenwachstums der Nervenfortsätze.

Methoden: Aus den Cochleae von Sprague-Dawley-Ratten wurden cSGZ gewonnen. Es wurde eine Zellkultur in 48-Well-Platten angelegt. 160 selektive Proteinkinase-Inhibitoren wurden in drei verschiedenen Konzentrationen (0.05,0.5 und 5 µmol) dem Nährmedium hinzugefügt. Anschließend wurden die Explantate für 72 Stunden inkubiert. Nach Fixierung und Färbung der Explantate erfolgte eine Auswertung mit der Mikroskopkamera. Für jedes Explantat wurden die fünf längsten Neurite ausgemessen.

Ergebnisse: Ein nachweisbar vermindertes Längenwachstum der Neuriten konnte für mehrere Inhibitoren festgestellt werden. Die Hemmung war bereits in der geringsten Konzentration nachweisbar. Einige der getesteten Inhibitoren sind bereits aus Vorarbeiten bekannt, in denen ein Effekt auf die Gesamtanzahl der Neuriten nachgewiesen werden konnte. Nicht alle Proteinkinasen, die einen Einfluss auf die Anzahl der Neurite haben, zeigen auch einen Einfluss auf das Längenwachstum.

Schlussfolgerungen: 160 Kinasen wurden auf ihren Effekt auf das Wachstum von cSGZ untersucht. Es zeigte sich, dass manche Inhibitoren eine Rolle beim Wachstum von Neuriten spielen. Die identifizierten Kinasen und deren zellulären Signalwege müssen jetzt weiter erforscht werden, um daraus klinische Anwendungsmöglichkeiten zu erarbeiten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.