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86th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Der Einfluss der Chemotherapie auf die suppressive Aktivität von regulatorischen B-Zellen in Patienten mit Kopf-Hals-Karzinom

Meeting Abstract

  • corresponding author Andreas Ziebart - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Ulm, Ulm
  • Ulrich Huber - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Unive, Ulm
  • Thomas Hoffmann - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Unive, Ulm
  • Patrick Schuler - Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Unive, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod285

doi: 10.3205/15hnod285, urn:nbn:de:0183-15hnod2852

Published: March 26, 2015

© 2015 Ziebart et al.
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Text

Einleitung: Das Plattenepithelkarzinom der Kopf-Hals-Region (PKH) zeichnet sich durch seine hohe Immunsuppression aus. Als möglicher Mechanismus wurde die Produktion von exogenem Adenosin durch die Ektonukleotidasen (CD39 und CD73) auf regulatorischen B-Zellen (Breg) beschrieben. Die Studie befasst sich mit dem Einfluss der Chemotherapie auf den Phänotyp und die Funktion der Breg in Patienten mit PKH.

Methoden: Lymphozyten wurden aus peripherem Blut von Patienten mit PKH, vor (n=30) und nach (n=30) systemischer Chemotherapie, mittels Ficoll separiert und CD19+ B-Zellen isoliert. Die absolute Zellzahl, die Frequenz, sowie der Phänotyp wurden mittels Durchflusszytometrie bestimmt. Gesunde B-Zellen wurden stimuliert und mit verschiedenen Zytostatika (Cisplatin, 5-FU, MTX, Taxane) kultiviert. Die Messung der enzymatischen Aktivität erfolgte mittels Lumineszenz-Assay und hochsensibler Massenspektrometrie. Die Proliferation wurde mittels CFSE-Proliferationsassay gemessen.

Resultate: Obwohl die absolute Zahl der Breg durch die Chemotherapie verringert wird, steigt deren Frequenz an, da CD4+ Zellen in ihrer Anzahl stärker reduziert werden. Sowohl in vivo als auch in vitro wird die Expression von CD39 durch Cisplatin, Paclitaxel und 5-Fluorouracil verringert, während sie unter Methotrexat ansteigt. Die mittlere CD39-Expression korreliert hierbei mit der ATP-Hydrolyse und der Adenosin-Produktion. Die Expression von CD73 wird durch alle Zytostatika gesteigert.

Schlussfolgerung: Die Frequenz Adenosin-produzierender B-Zellen steigt nach der Chemotherapie an, was zu einer erhöhten Immunsuppression und Rezidiverkrankung führen kann. Im Gegensatz zu anderen Chemotherapeutika verstärkt Methotrexat zusätzlich die immunsuppressive Aktivität und zeigt somit ein unvorteilhaftes Immunprofil.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.