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86th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Gezielte Pharmakotherapie bestrahlungsinduzierter MAPK-Aktivierung in der Zellkultur und in humanen ex vivo Kopf-Hals-Karzinom-Kulturen

Meeting Abstract

  • corresponding author Annette Affolter - HNO-Universitätsklinik, Heidelberg
  • Albrecht Stenzinger - Pathologisches Institut des Universitätsklinikums, Heidelberg
  • Karim Zaoui - HNO-Universitätsklinik, Heidelberg
  • Katharina Sommer - Pathologisches Institut des Universitätsklinikums, Heidelberg
  • Thomas Wolf - Pathologisches Institut des Universitätsklinikums, Heidelberg
  • Peter Schirmacher - Pathologisches Institut des Universitätsklinikums, Heidelberg
  • Peter K. Plinkert - HNO-Universitätsklinik, Heidelberg
  • Jochen Heß - HNO-Universitätsklinik, Heidelberg
  • Wilko Weichert - Pathologisches Institut des Universitätsklinikums, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod165

doi: 10.3205/15hnod165, urn:nbn:de:0183-15hnod1652

Published: March 26, 2015

© 2015 Affolter et al.
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Text

Einleitung: Bestrahlung gilt als wichtige Therapieoption bei der Behandlung von Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen (HNSCC). Resistenzbildung wird jedoch häufig beobachtet und stellt eine Limitierung des Behandlungserfolgs dar. Wir konnten in Vorarbeiten zeigen, dass der durch Bestrahlung (IR) aktivierte MAPK-Signaltransduktionsweg eine wichtige Rolle bei der Resistenzentwicklung spielt. Der Einfluss von p53-Mutationen auf das Bestrahlungsansprechen von HNSCC wird hingegen kontrovers diskutiert.

Methoden: HNSCC-Zelllinien (WTp53/p53mut) wurden bestrahlt und mit dem MEK-Inhibitor PD-0325901 behandelt, anschließend der Effekt auf die Expression von aktiviertem ERK und p53 sowie auf das Überleben bestrahlter Zellen analysiert. Analog erfolgte die Inhibitor-/Bestrahlungsbehandlung von ex vivo Gewebekulturen sowie deren immunhistochemische Auswertung und Bestimmung des p53-Mutations- und HPV-Status.

Ergebnisse: Postradiogen kam es zu einer ausgeprägten und vom p53-Mutationsstatus unabhängigen Phosphorylierung von ERK und p53 und somit zur Aktivierung von Überlebensmechanismen der Zelllinien. Konsequenterweise führte eine MEK-Inhibition zu verminderter Strahlenresistenz. Ein Drittel der HNSCC-Gewebekulturen zeigte ein deutliches postradiogenes Ansprechen auf PD-0325901, unabhängig vom p53-Mutations- und HPV-Status.

Schlussfolgerung: Unsere Daten belegen, dass der derzeit klinisch getestete Inhibitor PD-0325901 in HNSCC eine radiosensibilisierende Wirkung ausübt. Das präklinische Modell der ex vivo Gewebekulturen könnte ein vielversprechendes Instrument für das individualisierte Testen des Ansprechens auf niedermolekulare Inhibitoren darstellen, welches die Zuführung von Patienten zu maßgeschneiderten Therapieschemata erlaubt.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.