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86th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Zervikale Abszessbildung mit Mycoplasma salivarium bei absolutem Immunglobulinmangel

Meeting Abstract

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  • corresponding author Julian Benjamin Pump - Univ.-HNO-Klinik Bonn, Bonn
  • Thorsten Send - Univ.-HNO-Klinik Bonn, Bonn
  • Anne Breuer - Univ.-HNO-Klinik Bonn, Bonn
  • Friedrich Bootz - Univ.-HNO-Klinik Bonn, Bonn

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod158

doi: 10.3205/15hnod158, urn:nbn:de:0183-15hnod1580

Published: March 26, 2015

© 2015 Pump et al.
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Einleitung: Eine 46-jährige Patientin stellte sich mit einem primär therapieresistenten, progredienten und teils spontan perforierten zervikalen Abszess vor.

Fallbericht: Vor 14 Jahren wurde die Patientin wegen eines NHL und 4 Jahre später wegen eines Rezidivs chemotherapiert, wodurch eine Komplettremission erreicht wurde. Ein Rezidiv-verdächtiger Tumor in der rechten Gl. parotidea, der vor 6 Monaten auftrat, erwies sich als granulomatöse Entzündung. Nach Spontaneröffnung der Wunde 3 Wochen postoperativ wurde bei der Verdachtsdiagnose einer Tuberkulose eine 4-fach antibiotische Therapie begonnen, wobei der Nachweis einer TBC nicht erbracht werden konnte. Es wurde sodann der Verdacht auf eine atypische Mykobakteriose gestellt. Auch die darauf hin umgestellte antibiotische Therapie erweitert mit Prednisolon p.o erbrachte nur eine temporäre Besserung. Eine Schwellung der zervikalen Lymphknoten setzte ein und die rechtsparotideale Narbe eröffnete sich spontan. Zudem entwickelte sich linkszervikal ein spontan perforierter Abszess.

Ergebnisse: Mikrobiologisch konnte der Nachweis von Mycoplasma salivarium erbracht und die kalkulierte Therapie mit Moxifloxacin begonnen werden. Hierunter kam es zu einer Regredienz der Entzündungsparameter und Entfieberung der Patientin. Aufgrund der langen Infektionsanamnese der Patientin wurde ein kompletter Immunstatus erhoben, der einen massiven B-Zell-Mangel verbunden mit einem Immunglobulinmangel aller Klassen ergab, wahrscheinlich als Folge der stattgehabten zytostatischen Therapien. Unter einer Immunglobulinsubstituion mit humanem Immunglobulin G kam es zu einer kompletten Remission.

Schlussfolgerung: Bei therapieresistenten Entzündungen und Abszessbildungen im Halsbereich ist eine Erhebung des Immunstatus unerlässlich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.